Teng He - Augustinus als der erste Philosoph des Willens
Untersuchung zu Augustins Willenstheorie
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Zum Inhalt
Der Wille spielt eine große Rolle im moralischen Leben, weil er die Verantwortung, die Zurechenbarkeit sowie die Würde des Menschen betrifft. Unter dem Begriff des Willens versteht man das Vermögen, anders handeln zu können. Es ist allgemein akzeptiert, dass der Begriff des Willens von Augustinus entdeckt, später durch die mittelalterliche Philosophie überliefert wurde und so auf die moderne Philosophie gewirkt hat.
In der gegenwärtigen Debatte wird aber die Existenz des freien Willens von einigen Philosophen sowie verschiedenen Naturwissenschaftlern kritisch betrachtet, bezweifelt oder abgelehnt, besonders von dem analytischen Philosophen Gilbert Ryle. Gemäß Ryle ist der Wille nur ein „künstlicher Begriff“. In seinem berühmten Werk Der Begriff des Geistes hat Ryle die folgenden Gründe angegeben, um den Begriff des Willens abzulehnen:
Der Wille als die Ursache menschlichen Handelns sei ein Mythos, da die Einführung des Willens nur durch ein Postulat geschehe, ohne argumentative Grundlage. Der Wille als die Ursache des Handelns impliziert die Gefahr des regressus ad infinitum. Man müsse hinterfragen, was die Ursache des Willens ist. Der Wille setzt die Seele voraus. In diesem Menschenbild ergibt sich der Dualismus zwischen Körper und Seele: Der Körper folgt dem natürlichen Gesetz und verhält sich wie eine Maschine, während die Seele außerhalb der Ketten der Naturwelt liegt. Dieses Menschenbild bezeichnet Ryle als ein Gespenst in der Maschine.Darüber hinaus hat Ryle auch die Frage behandelt „Warum gibt es keinen Willensbegriff in der antiken Philosophie?“: Die Philosophen in der Antike bräuchten den Begriff des Willens nicht, um das Handlen und die Zurechenbarkeit des Menschen zu erklären. Außerdem hat der Philosoph Donald Davidson in seinem Aufsatz Actions, Reason and Causes darauf hingewiesen, dass die Vernunft als Ursache des Handelns anzusehen sei. Dies zeige uns wiederum, dass der Begriff des…
Schlagworte
Augustinus, Wille, Freiheit, Seele, Patristik, Philosophie, Willenstheorie, Gilbert Ryle, Willensbegriff
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Autor*inTeng He
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Seiten208
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JahrHamburg 2024
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ISBN978-3-339-14228-3
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SchriftenreiheBOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie
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ISSN1435-6597
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Band203
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FachbereichGeisteswissenschaft
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