Gabriele Sigg / Andreas Zimmermann (Hrsg.) - Emotionale Bildung

Die vergessene Seite der Bildungsdebatte

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Über das Buch

Rezension

„[...] Es wäre zu wünschen, dass die [...] intendierten kritischen Denkanstöße und ihre reichhaltigen und anregenden Analysedimensionen auch in der Erwachsenenbildungswissenschaft eine aufmerksame Resonanz finden.“

– Andreas Seiverth in: Forum Erwachsenenbildung, 2/2019

Zum Inhalt

Freiheit ist ein zentraler Wert unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Dieser Freiheitsbegriff bezieht sich jedoch meist auf die äußere Freiheit, d.h. auf Rahmenbedingungen oder Strukturen, die Freiheit ermöglichen sollen. Dass Freiheit jedoch auch verwirklicht und ausgebildet werden muss, wird nicht diskutiert. Diese Lücke ist Anlass für diesen Sammelband.

Innere Freiheit ist stark mit unseren Emotionen und Gefühlen verbunden, diese wiederum sind geprägt der primären und sekundären Sozialisation. Oftmals wiederholen wir die Rollen von Eltern, Lehrer oder verhalten uns gemäß sonstigen gesellschaftlichen Rollenerwartungen. Die Ausbildung und Kultivierung der Einzigartigkeit des Menschen und seine individuelle innere Freiheit bedürfen einer Neuinterpretation in der Bildungsdebatte.

Bereits die Aufklärung hat den Fehler begangen zu glauben, wenn sie repressive Personen oder Strukturen beseitige, würde der Mensch naturgemäß frei sein. Dies ist jedoch eine Täuschung. Die innere Freiheit muss kontinuierlich kultiviert werden, wenn die Gesellschaft, in der wir leben, eine freie sein soll.

Unser Handeln ist vielmehr von meist unbewussten individual-psychologischen und sozio-kulturellen Emotionen, Begierden und Gefühlen geleitet. Deshalb müssen die Werte, die wir als Gesellschaft leben wollen, innerlich entwickelt werden. Aktuell werden Werte jedoch weitestgehend mittels Rationalisierungen vorgetäuscht. Es bedarf einer modernen Form der Charakterbildung. Freiheit im Sinne der Selbstbestimmung und des mündigen Menschen findet ausschließlich Realisierung, wenn sowohl der Aspekt der äußeren als auch inneren Freiheit Berücksichtigung findet.

Die Emotionale Bildung muss folglich auf den unterschiedlichen Stufen des Bildungs- und Ausbildungssystem altersgerecht eingeübt werden. Der Sammelband sucht sich den wesentlichen Aspekte emotionaler Bildung auf interdisziplinärer Ebene wissenschaftlich zu nähern. [...]

Schlagworte

Aristoteles, Friedrich Schiller, Herzensbildung, Ausbildung, Charakterbildung, Emotionsforschung, Ästhetische Erziehung, Chancengleichheit, Bildungsdebatte, Frühkindliche Bildung, Bildung, Ästhetik, Humboldt, Emotionale Bildung

  • Fachdisziplin
    Didaktik
  • Schriftenreihe
    EUB. Erziehung – Unterricht – Bildung
  • ISSN
    0945-487X
  • Band
    183

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