Über das Buch

Zum Inhalt

Die Insolvenzanfechtung und als Teil dieser speziell die Vorsatzanfechtung sind in jüngerer Zeit Gegenstand intensiver Diskurse über die Sinnhaftigkeit und die Angemessenheit der zugrunde liegenden Normen. Insbesondere die Anwendung der bis zum 4.4.2017 geltenden Normen durch die Rechtsprechung sieht sich zum Teil heftiger Kritik ausgesetzt. Für den vorliegend behandelten Fall der Honorarleistungen von Unternehmen für Sanierungsberatungsleistungen spitzt sich die allgemein diskutierte Kritik weiter zu, da die von der Rechtsprechung entwickelten Beweisanzeichen das Anfechtungsrisiko dieser Honorare besonders hoch erscheinen lassen.

Der Umsatz von Rechtsanwälten im Bereich der Sanierungsberatung ist erheblich, und der Gesamtumsatz in diesem Bereich, unter Einbeziehung von betriebswirtschaftlichen Sanierungsberatern, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, ist noch weit höher, so dass jährlich von einem Milliardenvolumen auszugehen ist. Vor diesem Hintergrund hat die Frage der Anfechtbarkeit der in diesem Bereich geleisteten Honorare in der Insolvenz des Mandanten erhebliche wirtschaftliche Relevanz. Je höher das Anfechtungsrisiko ist, desto höher werden künftig die Kosten für diese Leistung ausfallen, da eventuelle "Ausfälle" durch Anfechtungen eingepreist würden. Darüber hinaus würde die Möglichkeit erschwert, fachgerechte Beratung überhaupt am Markt erhalten zu können. Diese Erkenntnis bedarf bei der Frage der Berücksichtigung, unter welchen Voraussetzungen die Honorare anfechtbar sein sollten. [...]

Schlagworte

Insolvenzanfechtung, Sanierungsberatung, Beratervergütung, Sanierungsprivileg, Reform des Anfechtungsrechts, Vorsatzanfechtung, Vergütungsanfechtung, Insolvenzrecht, Sanierungsberatungsleistungen