Friederike Schlingloff - Gewalt in Südafrika

Dokumentation und Analyse von Gewaltanwendungen in einem sozialen Brennpunkt

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Über das Buch

Zum Inhalt

Für diese Studie wurden Daten in einem Krankenhaus in KwaZulu-Natal, Südafrika, erhoben. Diese Provinz liegt an der Ostküste Südafrikas und ist eine der ärmsten Provinzen mit einer hohen Rate an Gewaltverbrechen in einem Land, das eine der höchsten Gewalt- und Mordraten der Welt aufweist. Die 225 Interviews, die mit Opfern von Gewalt geführt wurden, geben Einblick in die sozioökonomische Situation der Opfer, die Beziehung zu den Tätern und die auslösenden Faktoren und Motive.

Anhand von einzelnen Fallstudien werden auch die persönlichen Schicksale der Opfer beleuchtet. Außerdem wurden Informationen zum Tathergang und zu den erlittenen Verletzungen gesammelt um diese mit den Ergebnissen anderer Studien aus anderen Ländern zu vergleichen und Aufschluss darüber zu erhalten, wie Gewalt entsteht und welche Faktoren sie beeinflussen.

Über 1,6 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Gewalt. Und auf jedes Todesopfer kommen mindestens 30 weitere, die verletzt wurden und unter den Folgen leiden, sowie 300, die in Notaufnahmen behandelt werden müssen. Gewaltopfer leiden häufig an psychischen Störungen, vor allem Depressionen und Angststörungen, aber auch an psychosomatischen Beschwerden und chronischen Schmerzstörungen, Drogen- und Alkoholabhängigkeit und Essstörungen. Vor allem Opfer von Gewalt, die den Tätern persönlich ausgesetzt waren, tragen oft irreparable seelische Schäden davon, die zur Zerstörung des Familienlebens, dem Verlust des Arbeitsplatzes und zum sozialen Abstieg führen, 22% von sexuell missbrauchten Frauen verüben Selbstmordversuche. Die gesundheitlichen Folgen verursachen jedes Jahr wirtschaftliche Schäden in Höhe von Milliarden und belasten außerdem die Gesundheitssysteme.

Die WHO sieht voraus, dass Gewaltraten bis zum Jahr 2020 weltweit weiter ansteigen werden, wobei die Sub-Sahara- Region Afrikas am stärksten betroffen sein wird (Ad hoc Committee, 1996). 1996 erklärte die Versammlung der WHO Gewalt zu einem…

Schlagworte

Gewalt, Viktimologie, Opferstudie, Südafrika, Armut, Polizeigewalt, Vergewaltigung, Häusliche Gewalt, Kwazulu-Natal, Täter, Opfer, Krankenhaus, Verletzungen, Rechtsmedizin, Medizin

  • Fachdisziplin
    Medizin
  • Schriftenreihe
    Forschungsergebnisse aus dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg (Hrsg.: Prof. Dr. Klaus Püschel)
  • ISSN
    1438-0692
  • Band
    15

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