Über das Buch

Zum Inhalt

Stille und Schweigen stehen in der (Post-)Moderne nicht sonderlich hoch im Kurs. Stattdessen werden sie vorschnell mit Stillstand und Leerlauf gleichgesetzt oder als Zeichen von Passivität und Schwäche missverstanden.

Als Folge hiervon sind Momente und Phasen der Stille heute rar geworden, was besonders deutlich im öffentlichen Leben sowie in Gesellschaft und Politik zu beobachten ist.

Im Christentum blicken Schweigen und Stille auf eine lange, biblisch fundierte Tradition zurück. Über zwei Jahrtausende hinweg haben immer wieder Menschen ganz bewusst die Stille als Hör-Raum für Gottes Wort gesucht und die fundamentale Bedeutung des Schweigens für das Voranschreiten auf dem christlichen Weg betont.

Nach einer kurzen phänomenologischen Betrachtung zum Spannungsverhältnis zwischen Wort und Schweigen auf Basis von Überlegungen des Schweizer Kulturphilosophen Max Picard (gest. 1965) und einer biblischen Grundlegung konzentriert sich die vorliegende Schrift auf die Ausarbeitung einer kurzen Geschichte der Stille und des Schweigens auf dem christlichen Weg.

Angefangen bei Ignatius von Antiochien (gest. 110), den Wüstenvätern des 3. und 4. Jh.s sowie dem Kirchenvater Augustinus (gest. 430) werden verschiedene Repräsentanten dieser Tradition näher betrachtet. Zu diesen gehören konkret Pseudo-Dionysius Areopagita (6. Jh.), Meister Eckhart (gest. 1328), Teresa von Ávila (gest. 1582), Johannes vom Kreuz (gest. 1591), Angelus Silesius (gest. 1677), Gerhard Tersteegen (gest. 1769), Dag Hammarskjöld (gest. 1961) und Thomas Merton (gest. 1968). Sie alle werden auf ihre Aussagen zur Bedeutung der Stille und des Schweigens hin befragt, wobei die Untersuchung ergänzt wird durch die Betrachtung zweier Ordensregeln (Benediktusregel und Kartäuserstatuten) mit ihren jeweiligen Vorschriften zur Praxis des Schweigens.

Die Studie schließt mit einer vergleichenden Analyse sowie der Herausarbeitung der pneumatischen Dimension einer…

Schlagworte

Schweigen, Christentum, Max Picard, Augustinus, Meister Eckhart, Teresa von Ávila, Benediktusregel, Kartäuserstatuten, Johannes vom Kreuz, Gerhard Tersteegen, Dag Hammarskjöld, Thomas Merton