Bisera Dakova - Der unanthologische Trajanov

Die getilgte Dekadenz. Über die Verwandlungen der poetischen Sprache

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Über das Buch

Zum Inhalt

Die Studie „Der unanthologische Trajanov“ erleuchtet die dunkle Frühphase im Schaffen des Dichters, der eindeutig zum konsequentesten Symbolisten in der Geschichte der bulgarischen Literatur erklärt worden ist. Die Untersuchung stellt sich die Aufgabe, die dekadente Sprache des jungen Trajanov in ihrer unmittelbaren Authentizität und markanten Zügen zusammenzufassen, und ihr weiteres Leben im Schaffen des Dichters nachvollzuziehen.

Das Werk Trajanovs stellt eine erhaben teleologische Entwicklungslinie dar: Von den krassen Dekadenzbildern und Verfallsstimmungen (seit 1905 bis zum Buch „Regina mortua“ aus dem Jahre 1909), durch die definitive poetologische Entgrenzung (Dekadenz, Jugendstil, teilweise Expressionismus), die im Buch „Chimni i baladi“ (1912) hervorgehoben ist, bis zur undurchsichtigen, aufdringlich heiteren Monostilistik der Anthologie „Osvobodenijat covek“ (1929), in welcher die verschiedenartigen poetologischen Schriften ineinander verschmolzen sind. Die später verfassten Bücher – „Panteon“ (1934) und „Zemja i duch“ (1941) – bestätigen und verhärten die schon gewonnene Monostilistik.

Die einheitlich-beschwörerische Poetik aber ist von jenen Werken Trajanovs vorausgesetzt, die üblicherweise für sonderbare Abweichungen in seinem geradlinigen dichterischen Weg gehalten worden sind: Vom Buch des poetologischen Umbruchs „Balgarski baladi“ (1921), durch welches sich Trajanov ein aggressives Pathos und eine heldenhaft-kriegerische Bildlichkeit angeeignet hat; durch das einzigartige Poem- Manifest „Pesen na pesnite“ (1923), wo der Autor zu seinen ehemaligen melancholischen Suggestionen unverhofft zurückgreift und eine Teleologie im rosenkreuzerischen Sinne entwirft, die alle seine symbolträchtigen Bilder verknüpft und semantisch aktivisiert, bis zum Buch „Romanticni pesni“ (1926), wo unter der naiv-volkstümlichen Romantik der überarbeiteten Gedichte eine entzauberte, mit monumental-schroffen Umrissen, Welt, ganz im Sinne der sachlichen…

Schlagworte

Jahrhundertwende, Dekadenz, Jugendstil, Symbolismus, Lebensphilosophie, Monumantalsprache, Literaturgeschichte, Literaturwissenschaft, Dekadenzliteratur, Teodor Trajanov

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Literaturgeschichte
  • ISSN
    1616-7740
  • Band
    11

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