Dirk A. Berger - Krieg und Völkerrecht am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Bellum iustum, bellum legale oder beides?

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Über das Buch

Zum Inhalt

Was ist Recht? Und worin liegt es begründet? Diese Grundfrage der Rechtsphilosophie und -theorie ist nicht nur auf abstrakt juristischer Ebene von Bedeutung, sondern entfaltet insbesondere auf der Ebene des Völkerrechts und dessen Kardinalfrage – der Frage nach Krieg und Frieden – ihre grundlegende Virulenz. Diese findet im Besonderen ihren Ausdruck in der völkerrechtlichen Konzeptionalisierung des Krieges, wie sie sich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit vollzieht, so dass sich zu diesem Zeitpunkt die Frage nach dem völkerrechtlichen Wesen des Krieges stellt: Bellum iustum, bellum legale oder beides?

Dieser Frage nach dem Wesen des Krieges zwischen Recht und Gerechtigkeit widmet sich der Autor, wobei er Rechtsphilosophie, Ideengeschichte und Politikwissenschaft zusammenführt. Die Folie der Auseinandersetzung bildet dabei die grundlegende Analyse der Begründung von Recht im Allgemeinen, wie sie sich in der unauflösbaren Debatte von Naturrecht und Rechtspositivismus vollzieht.

Darauf aufbauen wendet sich der Autor der ideengeschichtlichen Analyse des Krieges und seiner Legitimierung als Grundfrage des Völkerrechts zu. Diese zeichnet er ausgehend von der scholastischen Lehre des Gerechten Krieges, des bellum iustum, im Mittelalter bis zu ihrer Krise am Übergang zur Neuzeit nach. Denn mit der Auflösung der Einheit des Christentums stieß der bellum iustum als Ausdruck einer dezidierten Gerechtigkeitsvorstellung an seine Grenze, so dass der Krieg als völkerrechtliches Phänomen einer neuen Fundierung bedurfte.

An dieser Schwelle steht Hugo Grotius mit seinem völkerrechtlichen Traktat ‘De Iure Belli Ac Pacis‘ (1625), mit dem er den Übergang vom bellum iustum hin zu einem formal-rechtlichen Kriegsbegriffs, dem bellum legale, vollzieht. Dabei konzentriert sich der Autor jedoch nicht vornehmlich darauf, deskriptiv die vorhanden Kontinuitäten und Diskontinuitäten Grotius‘ zu seinen Vorgängern aufzuzeigen, sondern setzt das…

Schlagworte

Völkerrecht, Rechtsphilosophie, Ideengeschichte, Gerechter Krieg, Hugo Grotius, Vereinte Nationen, Gewaltverbot, Humanitäre Intervention, Geschichte, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Rechts- und Staatsphilosophie
  • ISSN
    1612-0868
  • Band
    13

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