Bernd Fuhrmann - Rentenverkäufe der Stadt Nürnberg während des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
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Über das Buch
Rezension
„Bernd Fuhrmann kennt sich mit dem „öffentlichen Haushalt“ spätmittelalterlicher Städte bestens aus. [...] [Vf. schließt] mit der Untersuchung der städtischen Finanzwirtschaft Nürnbergs eine überaus wichtige Forschungslücke [...].“
– Gabriela Signori in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, VSWG 2017/2, 259-341
Zum Inhalt
Analysiert werden die Rentenverkäufe des Handels- und Produktionszentrums Nürnberg während des 15. sowie der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts; unter diesen sind die Ewigrentenveräußerungen wesentlich besser belegt als die von Leibrenten, welche ohnehin spätestens nach der Mitte des 15. Jahrhunderts deutlich an Bedeutung verloren. Sichtbar werden erhebliche Veränderungen in der städtischen Finanzpolitik, und von einer solchen lässt sich zumindest in Ansätzen sprechen, sowie der Einnahmengestaltung, denn seit dem Ende des 15. Jahrhunderts lässt sich ein Überwiegen von Steuereinkünften konstatieren, während die Kreditaufnahmen durchgängig an Bedeutung verloren, die Stadt deren Konditionen beeinflussen konnte. Dieser Prozess verdeutlicht, dass die Beteiligten durchaus bereit waren, pfadgebundenes Handeln aufzugeben, neue Schwerpunkte zu setzen.
Der Autor differenziert zunächst nach innerstädtischen sowie auswärtigen Rentenbeziehern, die innerstädtischen ihrerseits untergliedert in Mitglieder der mit dem Tanzstatut festgeschrieben ratsfähigen Familien, dem nachmaligen Patriziat, in städtische Bedienstete, Gelehrte, Handwerker, Kaufleute, Kleriker und geistliche Institute sowie vormundschaftliche Erwerbungen und Stiftungen; allerdings ist eine solche Einordnung angesichts der zu diesem Zweck dünnen Nürnberger Überlieferung nicht immer eindeutig möglich. Bei den Auswärtigen erfolgt eine Differenzierung nach ihren Herkunftsgebieten, und die Überlieferung zeigt im Gegensatz zu anderen Städten eine ausgesprochen breite räumliche Streuung dieser; in ihrer Mehrheit handelte es sich um Kaufleute oder deren Familienmitglieder. Allerdings spielten Finanzbeziehungen zum hansischen Bereich nur eine marginale Rolle, was wiederum eine Regionalisierung der Finanzmärkte im Reich unterstreicht.
Abschließend werden die für Nürnberg gewonnenen Erkenntnisse mit denen anderer Städte verglichen, soweit dies aufgrund der Literatur möglich…
Schlagworte
Wirtschaftsgeschichte, Finanzgeschichte, Stadtgeschichte, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, Haushaltswesen, Nürnberg, Rentenverkäufe, Kaufleute, Leibrente
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SchriftenreiheSchriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
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ISSN1618-8004
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Band28
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