Christine Kunzl - Lebensmuster in der Erwerbslosigkeit

Eine empirische Untersuchung weiblicher Karrieren und Lebenswelten

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Über das Buch

In zwei Bänden

Zum Inhalt

Angesichts der unverändert besorgniserregenden Lage am Arbeitsmarkt ist zu befürchten, dass Frauen aufgrund deren überproportionalen Betroffenheit von Erwerbslosigkeit weiterhin als eine der Problemgruppen am Arbeitsmarkt angesehen werden. Sie gelten aufgrund ihrer steigenden Erwerbsbeteiligung als die quantitativen Gewinnerinnen, hingegen hinsichtlich des von ihnen geleisteten Arbeitsvolumens aber als die qualitativen Verliererinnen des Arbeitsmarktes.

Die empirische Untersuchung erhellt die subjektiven Lebenswirklichkeiten von Frauen mit unterschiedlichen (berufs)biografischen Hintergründen und Verweildauern in der Erwerbslosigkeit. Ihre alltägliche Lebensbewältigung – in ökonomischer und sozialer, räumlicher und zeitlicher Hinsicht – steht dabei ebenso im Vordergrund wie die Veränderungen im Selbstbild, in der Verhaltensausrichtung, in den Einstellungen und Werthaltungen gegenüber Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit.

Als Fazit der Folgestudie zur Lebenswirklichkeit erwerbsloser Frauen ergibt sich, dass es weder die typisch weibliche Karriere in der Erwerbslosigkeit noch das zwangsläufige Bewältigungsverhalten von erwerbslosen Frauen gibt. So wenig wie Frauen eine homogene Gruppe mit identischen Wertausrichtungen, -orientierungen und Lebenslagen bilden, so wenig bilden erwerbslose Frauen eine Gesamtheit mit uniformen Lebenswirklichkeiten und Bewältigungsstrategien.

Die zu konstatierenden pluralen Lebensausrichtungen erwerbsloser Frauen, welche von alternativlos am arbeitsmarktlichen Wiedereinstieg orientierten über die auf dem schattenwirtschaftlichen oder grauen Arbeitsmarkt anzusiedelnden bis hin zu denjenigen reichen, welche auf die traditionellen weiblichen Rollen oder die resignative (arbeits)weltliche Abwendung abzielen, lassen hingegen Folgendes offenbar werden: erwerbslose Frauen befinden sich in einem strukturellen Spannungsverhältnis, das sowohl durch die individuelle ökonomische Lage, die selbst auferlegten als…

Schlagworte

Erwerbslosigkeit, Arbeitslosigkeit, Frauen, Verhaltensmuster, Rolle, Verhaltensveränderung, Erwerbstätigkeit, Psychosoziale Effekte, Habitualisierung, Verhaltenssausrichtung, Position, Deprivation, Langzeituntersuchung, Empirische Untersuchung, Folgestudie, Interview, Befragung, Soziologie, Sozialpsychologie, Ökonomische Deprivation

  • Schriftenreihe
    SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse
  • ISSN
    1435-6651
  • Band
    107

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