Uwe Rosenthal, Matthias Loeding - Aufbau und Institutionalisierung gewerkschaftlicher und betriebsverfassungsrechtlicher Interessenvertretungen in den neuen Bundesländern

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Über das Buch

Zum Inhalt

Ausgehend von der Annahme, dass die Systemtransformation in Ostdeutschland als ein von außen, aus den alten Bundesländern bestimmter Prozess zu verstehen ist, dokumentieren die Autoren am Beispiel des gewerkschaftlichen Organisationsaufbaus den Ablauf der Übertragung und Institutionalisierung bundesdeutscher Verbandsstrukturen. Anhand des Deutschen Gewerkschaftsbundes und drei seiner Einzelgewerkschaften werden die differenten Reaktionsweisen auf den Zusammenbruch des politischen Systems und der institutionellen Ordnung der DDR geschildert. Bewusst legen die Verfasser das Hauptaugenmerk der Betrachtung auf die organisationspolitische Handlungsebene der Gewerkschaftszentralen, da die westdeutschen Gewerkschaften in erster Linie zentral als Organisation auf diesen Zerfall reagierten.

Darüber hinaus beleuchten die Autoren den 1989 eingeleiteten Reformprozess der DDR-Gewerkschaften sowie, nach dessen Scheitern, die Auflösung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes. Veranschaulicht wird die Reaktion des Bundesvorstandes des FDGB auf den gesellschaftspolitischen Umbruch. Mit dem endgültigen Ruin der SED-Herrschaft stand er vor der Notwendigkeit einer Neubestimmung seiner Aufgaben und Ziele.

Um die Betrachtung auf das Transformationserleben der Menschen in der DDR zu lenken, verdeutlichen die Autoren anhand der betrieblichen Reorganisation das Fortbestehen sozialistischer Verhaltensmuster in der Nachwendephase. Die Darstellung der betrieblichen Sozialordnung als Schnittstelle zwischen politisch-ökonomischem System und den Werktätigen ermöglicht es gleichfalls, den Blickwinkel von der gewerkschaftlichen Spitzenfunktionärsebene (West) auf die betrieblichen Akteure der Mikroebene (Ost) zu lenken.

Die Beschreibungen der Initiativen zur Neuordnung belegschaftlicher Interessenvertretungen in der DDR dienen den Autoren als Spiegel einer spezifischen Unzufriedenheit mit den erfahrenen Mängeln planwirtschaftlichen Handelns und erlauben die Annahme, dass…

Schlagworte

Gewerkschaften, FDGB, Neue Bundesländer, Ostdeutschland, Umbruch, 1989, Betriebsrat, Interessenvertretung, Soziologie

  • Schriftenreihe
    SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse
  • ISSN
    1435-6651
  • Band
    23

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