Ralf Sluzalek-Drabent - Berufliches Helfen und freiwilliges soziales Bürgerengagement

Die Beziehung zwischen dem freiwilligen sozialen Bürgerengagement und dem beruflichen Helfen bei der Integration erwachsener Menschen mit Behinderungen

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Über das Buch

Rezension

„[...] eine treffliche soziologische Analyse mit gründlicher Literaturaufbereitung [...], eingebettet in Systemtheorie und Interaktionismus, unter breiter Berücksichtigung behindertenpädagogischer Grundbegriffe wie Behinderung, Integration, Lebenswelt, Normalisierung. [...] Ich habe in letzter Zeit kaum ein so ermutigendes Buch zur Kenntnis genommen, das der Sinnkrise und dem Sparzwang gegenzusteuern sucht. [...]“

– Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Bleidick in: verband-sonderpaedagogik.de, 18.05.2007

Zum Inhalt

Die vorliegende Arbeit belegt empirisch das Fehlen des freiwilligen sozialen Bürgerengagements im unmittelbaren Lebensumfeld von Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen der außerschulischen Behindertenhilfe leben. Der Verfasser vertritt den Standpunkt, dass das Unterstützungsangebot solcher Einrichtungen dringend modernisiert werden muss, weil berufliches Helfen sich der modernen Aufgabe stellen muss, für bürgerschaftliche Folgen zu sorgen.

Die Forderung einer systematischen Einbeziehung des Bürgerengagements in den Hilfehorizont für erwachsene Menschen mit Behinderungen wird mit dessen Möglichkeiten begründet, negative Folgen der organisationsbezogenen verberuflichten Form des Helfens (soziale Ausgrenzungen, Entmündigungen Stigmatisierungen, Beschädigungen personaler Identität) durch symmetrische Kommunikation bzw. Interaktion zumindest mindern zu können.

Die Handlungsorientierungen beruflicher Helfer werden im Anschluss an die Handlungstheorie von Talcott Parsons als eher universalistisch normiert identifiziert. Damit wird eine theoretische Bestimmung der Funktion und Reichweite beruflichen Handelns vorgenommen. Partikularistische Bedürfnisse bleiben in beruflichen Beziehungen tendenziell eher unberücksichtigt. Hierin liegt die Chance des Bürgerengagements. Dessen eher partikularistisch normierte Handlungs- und Beziehungsmuster eröffnen Chancen zu symmetrischer Kommunikation und Interaktion. Im Anschluss an die Lehre von Thimm werden symmetrische Kommunikation und Interaktion in den Zusammenhang der Herausbildung unbeschädigter personaler Identität insbesondere für Menschen mit Behinderungen gestellt.

Die Arbeit definiert das freiwillige soziale Bürgerengagement als eine neue Form sozialer Bindungen, die über das traditionelle Ehrenamt hinaus geht. Helfendes Handeln als freiwilliges soziales Bürgerengagement führt die Diskussionen um die Individualisierungsthese, die Debatte um die Zivilgesellschaft und die Auseinandersetzung…

Schlagworte

Symmetrische Kommunikation, Symmetrische Interaktion, Handlungsorientierung, Hilfe, Behinderte, Sonderpädagogik, Soziologie, Integration, Kommunikation

  • Schriftenreihe
    SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse
  • ISSN
    1435-6651
  • Band
    67

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