Ludger Wellens - Beteiligungsgesellschaften in der Europäischen Union (EU)
Eine ökonomische Analyse der umsatzsteuerlichen Regelungen
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Zum Inhalt
Eine Beteiligungsgesellschaft bzw. Holdinggesellschaft (kurz: Holding) hält und/ oder verwaltet Beteiligungen an mindestens einem anderen, rechtlich selbständigen Unternehmen im In- und/ oder Ausland. Hierbei ist zum einen die Finanzholding - Unternehmenszweck: Halten von Beteiligungen ohne Einflußnahme auf die beteiligten Gesellschaften - und zum anderen die Führungsholding - Unternehmenszweck: Halten von Beteiligungen und Einflußnahme auf die beteiligten Gesellschaften - zu unterscheiden. Holdingstrukturen dienen der Erhöhung der Schlagkräftigkeit und Reaktionsfähigkeit von Unternehmen und können daher als eine mögliche organisatorische Weiterentwicklung von Einheitsunternehmen, bei denen sämtliche unternehmerische Aktivitäten in einer rechtlichen Einheit zusammengefaßt sind, dargestellt werden.
Unter der Vielzahl entscheidungsbeeinflussender Parameter können steuerliche Gründe (Vermeidung von Steuermehrbelastungen bzw. Nutzung von Steuerminderbelastungen) die Auswahl zwischen möglichen Organisationsformen dann beeinflussen, wenn steuerliche Ungleichbehandlungen vorliegen, die nicht aus (politisch gewollten) Lenkungszwecken hervorgehen. In der vorliegenden Arbeit wird die umsatzsteuerliche Ungleichbehandlung zwischen einer Beteiligungsgesellschaft und einem Einheitsunternehmen ökonomisch analysiert. Unter den gegenwärtigen Regelungen des deutschen UStG sowie der 6. EG-Richtlinie bleibt der Finanzholding generell die umsatzsteuerliche Unternehmereigenschaft und damit der Vorsteuerabzug verschlossen. Bei der Führungsholding kann über die Anwendung der umsatzsteuerlichen Organschaft (national) bzw. über die entsprechende Interpretation des EuGH-Urteils vom 20. Juni 1991 (europäisch) die umsatzsteuerliche Unternehmereigenschaft und damit der Vorsteuerabzug begründet werden. Demgegenüber ist das Einheitsunternehmen regelmäßig umsatzsteuerlicher Unternehmer und damit vorsteuerabzugsberechtigt.
Eine solche Ungleichbehandlung kann jedoch ökonomisch…
Schlagworte
Umsatzsteuer, Vorsteuer, Verkehrsteuer, Verbrauchsteuer, Umsatzsteuerlicher Unternehmer, Wertschöpfungskette, Holding, Betriebswirtschaftslehre, Holdinggesellschaften
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