Johannes Lahner - Boombranche kommerzielles Lobbying?
Eine komparative Studie über das kommerzielle Lobbying in den USA und Deutschland anhand der Automobilbranche
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Über das Buch
Zum Inhalt
Lobbying erfährt in den USA eine ganz andere Wahrnehmung, als es noch in Deutschland der Fall ist. Während sich in den Vereinigten Staaten - bedingt durch ihre traditionell vorherrschende demokratische Wettbewerbskultur - eine deutlich liberalere Grundhaltung, was die aktiv betriebene politische Interessenvermittlung anbelangt, entwickelt hat, steht die Öffentlichkeit in Deutschland dem Ganzen überwiegend skeptisch und vorurteilsbehaftet gegenüber. Letzteres ist in erster Linie auf die anti-pluralistische Entwicklung zurückzuführen, die die deutsche Interessenpolitik lange Zeit geprägt hat.
Die unterschiedliche Rezeption von Lobbying schlägt sich konsequenterweise auch in einer differenzierten Ausprägung der Interessenvermittlung sowie Interessenvertretung nieder. In den USA entwickelte sich bereits zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine pluralistische Interessenlandschaft mit unterschiedlichen Akteuren. Neben den traditionellen Lobbyisten, den Verbänden, entstanden schon bald neue Formen der Interessenvertretung wie etwa Public Affairs Agenturen oder Rechtsanwaltskanzleien. Währenddessen war die Interessenlandschaft der Bundesrepublik alles andere als pluralistisch geprägt. Dort agierten nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausschließlich Verbände als Interessenakteure. In diesem Zustand verweilte die Bundesrepublik bis in die 90er Jahre. Erst als die Wiedervereinigung zu wirken anfing und die Bundeshauptstadt nach Berlin verlegt wurde, kam es schließlich zum Umbruch in der deutschen Interessenlandschaft. Eine Amerikanisierung der politischen Interessenvermittlung ging nun vonstatten. Während dieser Phase wurden nicht nur Lobbyingmethoden aus den Vereinigten Staaten neu eingeführt, sondern es siedelten sich auch vermehrt US-Unternehmen aus dem Lobbyingumfeld in Berlin an und eröffneten dort Niederlassungen. Die zunehmende Pluralisierung der Interessenvertretung sorgte nicht nur für eine Schwächung der Vormachtstellung der Verbände, sondern…
Schlagworte
Lobbying, Interessenvertretung, Kommerzielles Lobbying, Public Affairs, Interessenvermittlung, Automobilindustrie, Politikwissenschaft, Wirtschaftspolitik, Verbände, Deutschland, USA, Politische Ökonomie
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SchriftenreiheWirtschaftspolitik in Forschung und Praxis
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ISSN1619-8867
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Band68
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