Erika Hammer - „Das Schweigen zum Klingen bringen“: Sprachkrise und poetologische Reflexionen bei Hermann Burger

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Über das Buch

Rezension

„[...] Erika Hammers Dissertation [...], die völlig zu Recht biografistische Deutungen außen vor lässt, und sich vielmehr auf die Poetologie Burgers, speziell in Schilten, konzentriert. Sie eröffnet sich somit die Möglichkeit, die Konstruktionsprinzipien und die selbstreflexiven Fundamente von Burgers Texten systematisch zu erschließen.

[...] Während sich die biografischen Deutungen mit dem Hinweis auf Burgers Zauberleidenschaft begnügen, zeigt Hammer, wie sich das Spielerische und das Metanarrative, das Visuelle und das Akustische, das sprachkritische wie das sprachverliebte Experimentieren mit Ausdrucksmöglichkeiten zu dem unverwechselbaren Burgerschen Parlando verbinden.“

– Franz Loquai in: literaturkritik.de, Nr. 5, Mai 2010

Zum Inhalt

Die Studie von Erika Hammer bedeutet eine Neubegegnung mit dem Œuvre des Schweizer Autors Hermann Burger. Der Forschungsansatz bezieht sich darauf, wie Erzählen in dem Bewusstsein, dass Sprache als Instrument der Welterschließung nicht mehr fraglos zu Gebote steht, noch möglich ist. Dieser Gesichtspunkt wird in der Analyse minutiös auf unterschiedlichen Ebenen verfolgt, und im Zusammenhang damit werden ästhetische Konzeptionen Burgers umkreist. Mit ihrer Studie unternimmt die Verfasserin einen Schritt auf neues Terrain und rückt in der Burger-Forschung bisher vernachlässigte Phänomene in den Fokus des Interesses.
In der Untersuchung werden zahlreiche literaturwissenschaftliche und ästhetische Paradigmen verwendet, ein breites Spektrum unterschiedlicher Ansätze wird ins Feld geführt, das Instrumentarium unterschiedlicher literaturwissenschaftlicher Richtungen wird erfolgreich eingesetzt. Die Studie kann geradezu als eine Propädeutik verschiedener Ansätze gesehen werden.

Ausgangspunkt der Analyse ist die Frage, wie die Erschütterung des Sprachvertrauens eine genuin erkenntniskritische Erzählgeste artikuliert. Burgers Romandebüt Schilten wird als eine Metapoetik gelesen, die mit Hilfe einer poetologischen Metaphorik die eigenen Transformationsprozesse artikuliert. Da in der Studie in erster Linie ästhetische Konzeptionen anvisiert werden, gilt für die Analyse, dass das hier an Schilten erprobte wissenschaftliche Instrumentarium auch zu der Untersuchung von anderen Texten Burgers und der sprachkritischen Tradition im Allgemeinen besonders hilfreich sein kann.

Im Fokus stehen die ’sprachlichen Kuriositäten’ Burgers, die in der Studie in einem sprach-, subjekt- und erkenntniskritischen Kontext situiert und wissenschaftlich erklärt werden. Burgers Texte liest die Verfasserin als Selbsterkundungs- und Selbstverschriftlichungsprozesse, die die Medialität nie aus dem Auge verlieren. Entfaltet wird im Laufe der Untersuchung, dass dies…

Schlagworte

Literaturtheorie, Romantheorie, Metapoetik, Erkenntniskritik, Sprachkrise, Selbstreflexion, Intertextualität, Literaturwissenschaft

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