Gerd-Helge Vogel - Der Traum von Batavisch-Arcadia

Studien zu Theorie und Praxis des Historismus in der holländischen Malerei um 1800

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Über das Buch

Zum Inhalt

Um 1800 zeichnet sich die holländische Malerei durch eine extrem historisierende Schaffensweise aus. Allerdings beriefen sich dabei die Holländer im Gegensatz zum historisierenden Verfahren der akademischen Klassizisten nicht auf das Vorbild der römisch-griechischen Antike, sondern auf die eigenen Maltraditionen aus der Epoche einstiger nationaler Größe während des 17. Jahrhunderts. Inzwischen geprägt von den leidvollen Erfahrungen des Verlustes der politischen Vormachtstellung und einer damit einhergehenden kulturellen Überfremdung, verband sich mit dieser historisierenden Rückbesinnung auf die große nationale Vergangenheit das gesellschaftliche Wunschbild von wieder zu erlangender nationaler Bedeutsamkeit. Diese Sehnsucht nach der Rückgewinnung des Gouden Eeuw in der nationalen Kultur verschaffte sich im "Traum von Batavisch Arcadia" einen bildkünstlerischen Ausdruck.

Die Studie bietet erstmals eine komplexe Übersichtsdarstellung über eine Epoche der holländischen Malkunst, die bislang nur selten im Blickfeld wissenschaftlicher Untersuchungen gestanden hatte. Dabei wird das Phänomen des holländischen Historismus in der Spezifik und Vielfalt seines soziokulturellen Spannungsfeldes untersucht, was die Voraussetzung für differenzierte Wertungen und Interpretationen der Kunstwerke schafft. Insofern leistet die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur generellen Aufarbeitung der Historismusproblematik in der Kunstgeschichte, die in der jüngsten Zeit eine immer größer werdende Aufmerksamkeit erfährt. [...]

Schlagworte

Gouden Eeuw, Batavisch Arcadia, Historismus, holländische Malerei, Maltradition, Kunstgeschichte, Überfremdung, nationale Größe, Kulturwissenschaft

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Kulturwissenschaft
  • ISSN
    1435-6589
  • Band
    2