Jobst Knigge - Deutsches Kriegsziel Irak

Der deutsche Griff auf den Nahen Osten im Zweiten Weltkrieg: Über Kaukasus und Kairo zum Öl des Orients. Pläne und Wirklichkeit

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Über das Buch

Rezension

„Wer von der Situation des Irak im Zweiten Weltkrieg noch nichts weiß, mag bei dem Buchtitel "Deutsches Kriegsziel Irak" fragen: Hatte vor George W. Bush schon Adolf Hitler hier Absichten? Wer dann das Buch des Journalisten und Publizisten Jobst Knigge (Hamburg/Rom) liest, bekommt ein differenziertes und strikt sachbezogenes Bild von dem politischen und militärischen Engagement Deutschlands im Nahen Osten 1941/42. [...]“

Deutsche Presse Agentur (dpa), August 2007

Zum Inhalt

In der Diskussion um eine eventuelle deutsche Beteiligung am Irak-Krieg im Jahr 2003 und der nachfolgenden Besetzung des Zweistromlandes wurde so gut wie nie erwähnt, dass deutsche Streitkräfte in der Vergangenheit bereits dort gekämpft hatten. Als sich die nationalistische irakische Regierung im Frühjahr 1941 gegen die britische Besetzung des Landes erhob, schickte Hitler seine Luftwaffe, Militärberater und Waffen. Als deutsche Truppen in Nordafrika in Richtung Suezkanal und im Russlandfeldzug in den Kaukasus marschierten, konkretisierten sich Pläne für eine große Zangenbewegung, die sich im Irak treffen sollte. Der Irak wurde zum deutschen Kriegsziel.

Der von den Briten vertriebene irakische Ministerpräsident Gailani wartete im Berliner Exil darauf, dass er mit deutscher Hilfe wieder in Bagdad eingesetzt werden würde. Er sollte eine Regierung führen, die auf das engste mit dem Deutschen Reich verbunden war. Im Zentrum des deutschen Interesses stand das irakische Öl. Berlin sollte für Förderung und Ausbeutung Vorzugsrechte erhalten.

Im Sommer 1942 bestanden die größten deutschen Hoffnungen für einen Durchbruch im Nahen Osten. Damals eröffnete sich auch die Perspektive eines Vorstoßes der mit Deutschland verbündeten Japaner über Indien bis in den Persischen Golf. Aber die Fronten waren bei den riesigen Entfernungen und den beschränkten Mitteln völlig überdehnt. Mit den Niederlagen bei El Alamein und Stalingrad kam der Umschwung. Die Träume vom Zugang zum Öl des Orients lösten sich wie eine Fata Morgana auf. [...]

Schlagworte

Zweiter Weltkrieg, Irak, Erdöl, Naher Osten, Mufti, Kaukasus, Geschichtswissenschaft

  • Schriftenreihe
    Studien zur Zeitgeschichte
  • ISSN
    1435-6635
  • Band
    59

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