Torsten Kelp - Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Konstituante (1789 - 1791)
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Über das Buch
Rezension
„[...] Wer sich ausführlich in deutscher Sprache über die finanzpolitischen Diskussionen der Nationalversammlung informieren will, der greife zu dem vorgestellten Buch [...]“
– Gabriele B. Clemens in: sehepunkte.de, 6 (2006), Nr. 1
Zum Inhalt
Im Juni 1789 erklärten sich die zur Abwendung des Staatsbankrotts einberufenen Generalstände zur verfassungsgebenden Nationalversammlung Frankreichs, der so genannten Konstituante. Mit diesem Schritt verbanden die Revolutionäre auch die Erwartung, den öffentlichen Kredit zu stärken, der wegen des im August 1788 ausgesprochenen Zahlungsmoratoriums am Boden lag. Freilich vereitelten die prekäre Versorgungslage wie auch die erneute Zuspitzung der Finanzkrise infolge der landesweiten Unruhen von vornherein die Konzentration auf die Verfassungsfrage. Die wachsende Einsicht in den engen Zusammenhang zwischen politischer und wirtschaftlicher Stabilität trieb die Abgeordneten schließlich zu der folgenschweren Entscheidung, die wichtigsten Steuer- und Finanzreformen selbst voranzutreiben, statt diese dem einfachen Gesetzgeber zu überlassen. Hierfür reservierte die Nationalversammlung nach dem Umzug von Versailles nach Paris nicht weniger als drei Sitzungstage jeder Woche. Die vorliegende Studie beleuchtet anhand der parlamentarischen Protokolle und Sitzungsberichte, aber auch auf der Basis einer umfangreichen Auswertung von Zeitungen und Broschüren verschiedenster Couleur das Spannungsverhältnis von politischen und ökonomischen Zielsetzungen der revolutionären Gesetzgebung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf dem jeweiligen Einfluss, den die rivalisierenden Parteiungen innerhalb der mit ihren mehr als tausend Abgeordneten schwer überschaubaren Versammlung auf die finanz- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen ausübten. Dabei trug die Gründung des Jakobinerklubs zunächst dazu bei, die Patrioten, wie sich die revolutionäre Mehrheit in Abgrenzung zu der aristokratischen Opposition bezeichnete, vorübergehend auf eine gemeinsame Finanzpolitik einzuschwören. Diese sah insbesondere eine rigorose Kürzung der Budgets der Minister sowie die Bedienung der Staatsschuld mit Obligationen vor, die mit den in nationales Eigentum überführten Kirchengütern…
Schlagworte
Französische Revolution, Finanzpolitik, Wirtschaftspolitik, Französische Nationalversammlung, Konstituante, Jakobiner, Geschichtswissenschaft
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SchriftenreiheSchriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
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ISSN1618-8004
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Band4
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