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Die Aktiengesellschaft ist eine juristische Person des Privatrechts. Um handlungsfähig zu sein, benötigt sie Organe, die für sie im Rechtsverkehr auftreten. Dazu sieht das Aktiengesetz die Bestellung verschiedener Organe zur Ausübung von Leitungs-, Überwachungs- und Willensbildungsfunktionen vor.

Das Aktiengesetz enthält ausschließlich Regelungen zu den rechtmäßigen Organen der Aktiengesellschaft. Dabei werden Fragen von der Bestellung, über die Abberufung, bis hin zur ihrer Haftung geregelt. Wie aber ist in Situationen zu verfahren, wenn Personen, die nicht eine ordnungsgemäße Organstellung innehaben, tatsächlich Organfunktionen wahrnehmen? Hierzu schweigt das Aktiengesetz. Die Problematik sogenannter faktischer und fehlerhafter Organe wird seit Jahrzehnten in Rechtsprechung und Schrifttum diskutiert.

Der Verfasser erörtert, unter welchen Voraussetzungen die Entstehung faktischer Organstellungen in der Aktiengesellschaft möglich ist. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Verhältnisse in Kollektivorganen und die im Gegensatz zum Gesellschafter der GmbH deutlich eingeschränkten Möglichkeiten des Aktionärs zur legalen Beeinflussung der Geschicke der Gesellschaft. Der Autor geht vorrangig der Frage nach, ob faktische Organwalter der Haftung aus § 93 AktG unterliegen können oder ob mit § 117 AktG eine abschließende Haftungsregelung für jede Form der illegalen Einflussnahme auf die Aktiengesellschaft existiert.

Weitere Schwerpunkte bilden die Rolle faktischer Organe im Aktienkonzern, die Verantwortlichkeit der Aktiengesellschaft für Handlungen ihrer faktischen Organe und schließlich Aspekte des internationalen Gesellschaftsrechts. [...]

Schlagworte

Kapitalgesellschaftsrecht, Aktiengesellschaft, Faktisches Organ, Organhaftung, Haftung, Verbotene Einflussnahme, Faktischer Vorstand, Faktischer Aufsichtsrat, Gesellschaftsrecht, Rechtswissenschaft