Andrea Link - Die Rückkehr zur bürgerlichen Revolution in Paris und Bordeaux (1793–1794)

Die präthermidoriale Reaktion als Indiz für politische Grundüberzeugungen

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Über das Buch

- in zwei Bänden -

Rezension

„[...] Dass Revolutionen zu ihrem „bürgerlichen“ Pegelstand zurückkehren, wenn die Mobilisierung der Massen gegen das Ancien Régime nicht mehr benötigt wird, zeigt das Beispiel der französischen Revolution ebenso wie man es auch an aktuelleren Fällen ablesen kann. Daran materialreich zu erinnern, wie dieser Prozess im Detail verläuft, gehört zu den Gewinnen, die man aus der Lektüre dieser beiden Bände ziehen kann.“

– Matthias Middell in: H-Soz-u-Kult, 16.10.2011

Zum Inhalt

In dieser Studie wird die These untersucht, dass Montagnards und Girondisten entgegen der gängigen Forschungsmeinung keine politisch antagonistischen Kräfte innerhalb des Konvents waren, sondern „feindliche Brüder“, die sich in fast allen entscheidenden politischen Fragen einig waren. Dies wird vor allem am Phänomen der „prä-thermidorialen Reaktion“ ab dem Winter 1793/94 analysiert. Anhand der „girondistischen“ Politik, die die Montagnards in der Zeit ab Anfang Dezember 1793 machten, wird dargelegt, dass eine aus Sicht der revolutionären Sansculottenbewegung reaktionäre Entwicklung nicht erst nach dem 9. Thermidor (Sturz Robespierres) begann, sondern bereits erheblich früher.

Zunächst wird die übereinstimmend ablehnende Haltung beider Parlamentariergruppen gegenüber den Forderungen aufgezeigt, die in vielen Petitionen durch die Bürger an sie herangetragen wurden. Diese Forderungen bezogen sich v. a. auf harte regulierende Eingriffe in die Wirtschaft und strenge Strafen bei Zuwiderhandlung. Die Montagnards gingen im Frühjahr 1793 eine taktische Allianz mit der revolutionären Bewegung ein, um ihre persönlichen Gegner, die führenden Girondisten, aus dem Konvent zu entfernen. Nach dem 31. Mai / 2. Juni radikalisierte sich die revolutionäre Bewegung jedoch zunehmend und erpresste unter Androhung von Gewalt den Beschluss ihrer Forderungen durch den verbliebenen Konvent. Folgen waren u. a. die „Terreur auf der Tagesordnung“, das „Verdächtigengesetz“, die Sansculottenmiliz, die Entchristianisierung etc. Bereits auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung begannen die Montagnards, Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Mit der „Übergangsverfassung“ vom 4. Dez. 1793 gelang ihnen der Beginn der „Ent-Revolutionierung“.

Diese Reaktion wurde vor allem im Frühjahr 1794 manifest in der personellen Neuorientierung in Richtung der gutbürgerlichen „Patrioten von 89“ und einer deregulierenden Wirtschaftspolitik, die Handeltreibende und Produzenten begünstigte sowie lohnabhängig…

Schlagworte

Französische Revolution, Erste Republik, Konvent, Girondisten, Montagnards, Wirtschaftspolitik, Ordnungspolitik, Soziale Kämpfe, 31. Mai, 18. Jahrhundert, Frankreich, Paris, Bordeaux, Geschichtswissenschaft

  • Autor*in
    Andrea Link
  • Seiten
    896
  • Zusatzinfos
    - in zwei Bänden -
  • Jahr
    Hamburg 2009
  • ISBN
    978-3-8300-4272-3
  • Schriftenreihe
    Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit
  • ISSN
    1435-6627
  • Band
    59
  • Fachbereich
    Geisteswissenschaft

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