Thomas Freynik - Die Todesproblematik im Schaffen von F. M. Dostoevskij

82,65 €
82,65 €
inkl. MwSt.
zzgl. Versandkosten

Lieferzeit max. 5 Tage *

Die Menge muss 1 oder mehr sein

Lieferung & Versand

  • Warensendung bis 500 g
    0,00 €
    Lieferzeit max. 5 Tage

Über das Buch

Zum Inhalt

Drängender als Shakespeare, Calderón und Goethe formulierte Dostoevskijs (1821-1881) Ästhetisierung der letzten Dinge die Frage nach der Bestimmung des Menschen. Die aus der Biographie des russischen Romanciers bekannten Grenzerfahrungen wie Krankheit, Wahnsinn und Todesnähe verbürgen bereits für sich eine vergleichslose schöpferische Produktivität bei der Thematisierung des Todes. Bisher umging die Forschung das reichhaltige Leichenarsenal des Romanwerks mit dem Hinweis, der Tod der Figuren bestätige ein ethisches Gesetz.

Dagegen durchleuchtet diese Arbeit mit nekrophiler Tiefenschärfe erstmals die Abgründe der figuralen Innenwelten in ihren letzten Augenblicken. Von dort aus wird der Blick auf die Inszenierung von Sterbeszenen und Leichnamen gelenkt. Vor dem Hintergrund dieser rein literaturwissenschaftlichen Betrachtung spannt sich schließlich der philosophisch-theologische Sinngebungshorizont des Todes auf. Dieses Gesamtbild setzt sich aus einer in vier Etappen verlaufenden Leichenschau zusammen:

Für das sentimentalistisch-romantische Frühwerk bilden seelische Deformationen wie Melancholie, Hypochondrie und Einsamkeit die inhaltlichen Schwerpunkte. Der zweite Teil widmet sich der Darbietung des weiblichen Todes. Dostoevskijs konservatives, mythenhaftes Frauenbild, aufgehoben in einer göttlich bestimmten Ordnung, dient dabei als richtungsweisendes Erklärungsmodell für Grund und Verlauf der weiblichen Sterbeszenen. Die bereitwillige Hinnahme des eigenen Todes kennzeichnet ebenso das Figurenverhalten der im dritten Teil untersuchten männlichen Protagonisten. Doch unterscheidet sich deren erwartetes Erlöschen durch unerschütterliche Ruhe und Zuversicht von den Frauengestalten und kommt damit zu einer eigenen poetischen Aussage. Das dem diametral gegenüberstehende Verhalten zum Tod, den Selbstmord, bespricht der letzte Teil. Neben der Langeweile, Sinnleere und sexuellen Triebhaftigkeit steht die Auflehnung gegen die göttliche…

Schlagworte

Dostoevskij, Dostojewski, Tod, Selbstmord, Suizid, Sterben, Grenzerfahrungen, Figurenverhalten, Literaturwissenschaft, Fjodor Dostojewski

  • Autor*in
    Thomas Freynik
  • Seiten
    302
  • Jahr
    Hamburg 2000
  • ISBN
    978-3-8300-0134-8
  • Schriftenreihe
    POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft
  • ISSN
    1435-6554
  • Band
    47
  • Fachbereich
    Geisteswissenschaft

Lieferzeit

(*) Die Lieferzeit beträgt innerhalb Deutschlands üblicherweise 2 bis 3 Werktage ab Zahlungseingang. Bei Bestellungen an Wochenenden und Feiertagen verzögert sich die Auslieferung entsprechend.