Renate Carstens - Durch Asien im Horizont des Goethekreises

Neue Facetten im Wirken Goethes

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Über das Buch

Rezension

„Neuland erschließt die Autorin [...] im Hinblick auf Goethes Kontakte nach Südostasien. Zwar ist — z.B. in der Münchner Goethe-Ausgabe — bereits dokumentiert, dass Goethe 1826 Mitglied der Bataviaschen Gesellschaft für Künste und Wissenschaften wurde, doch die Autorin weiß kundig die kultur- und wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge darzustellen, die sich mit Goethes Ehrung verbinden und in einer Korrespondenz ihren Niederschlag finden, die 1815 einsetzt, Buchsendungen aus Jakarta einbegreift und bis an Goethes Lebensende reicht. [...] Es ist beeindruckend zu sehen, wie die wissenschaftliche Kommunikation sich damals schon über die Kontinente hinweg vollzog.“

– Jochen Golz in: Goethe-Jahrbuch, Jg. 127 (2010)

Zum Inhalt

Seit 1976 wirkt Renate Carstens in Lehre und Forschung im Studiengang Indonesistik (Indonesienkunde) an der Jenaer Universität. Dieses Buch ist aus der Beschäftigung der Autorin mit der Kulturgeschichte Indonesiens entstanden. Es behandelt eine fast völlig unbekannt gebliebene Seite in Goethes Leben: sein erstaunlich vielseitiges Wirken in bezug auf Indonesien, das einstige Niederländisch-Ostindien mit Hauptstadt Batavia (heute: Jakarta). Diese Beziehungen wurden gekrönt durch seine Ernennung zum Ehrenmitglied der Bataviaschen Gesellschaft für Künste und Wissenschaften am 21.12.1826.

Wenig bekannt ist auch, daß eine Reihe von Zeitgenossen, mit denen Goethe in beständigem Kontakt stand, ebenfalls mit Indonesien durch Interessen und Kontakte verbunden war. Dieser „Goethekreis“ wird in seinen Verknüpfungen und Verbindungen zu diesem Land beschrieben – wie zum Beispiel die familiären und freundschaftlichen Verhältnisse Schillers in dieser Hinsicht. Die Recherchen führen folgerichtig zu anderen Regionen Asiens, von denen bei Goethe und im Schaffen der Persönlichkeiten um Goethe die Rede war: sei es im Gespräch oder in dichterischer Verarbeitung bei Dichtern und Künstlern, sei es in theoretischen Betrachtungen oder eigenen Forschungen vor Ort bei Denkern und Forschern.

Die Autorin nimmt den Leser mit auf ihre Reisen zwischen 1970 und 2005 in die Länder, die sie auf den Spuren dieser Personen als auch so historischer Größen wie Dschingis Khan, Marco Polo oder Timur-i Läng (Tamerlan) besuchte. Dabei leben auch weitere mythische Gestalten wieder auf, die wir mit Goethes Gedankenwelt in Verbindung sehen – und zwar Prometheus oder Medea und Jason aus der Argonautensage im Kampf um das Goldene Vlies. Auf fernen Seiden- und Heerstraßen, auf See- und Argonautenrouten sowie Fluß- und Verbindungswegen öffnet sie dem Leser die Augen für die jeweiligen geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge in Indonesien, den Kaukasusländern, in Mittelasien, der…

Schlagworte

Bataviasche Gesellschaft für Künste und Wissenschaften, Georg Lenz, Georg Forster, Johann Friedrich Blumenbach, Alexander von Humboldt, Wilhelm von Humboldt, Philipp Franz von Siebold, Adelbert von Chamisso, (Groß)Herzog Karl August, Ernst Haeckel, Heinrich Seemann, Kulturgeschichte Asiens, Kulturwissenschaft, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Kulturwissenschaft
  • ISSN
    1435-6589
  • Band
    71

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