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Çiler Damla Bayraktar - Eingriffe in die Privatsphäre durch technische Überwachung

Ein deutsch-türkischer Vergleich anhand Art. 8 EMRK

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Über das Buch

Rezension

„[...] Insgesamt bietet die Dissertation einen sehr guten Überblick zur Rechtsprechung des EGMR, die in den vergangenen Jahrzehnten insb. zu Art. 8 EMRK ergangen ist, und analysiert dessen Reichweite im Hinblick auf den digitalen Persönlichkeitsschutz umfassend. Auch gibt die Bearbeitung einen interessanten und tiefergehenden Einblick in das türkische Verfassungsrecht sowie zu den in der Türkei existierenden Beschränkungsmaßnahmen der informationellen Schutzgewährleistungen. [...]“

– Dennis-Kenji Kipker in: MultiMedia und Recht, MMR-Aktuell 2017, 395228

Zum Inhalt

Der Gesetzgeber reagiert auf die neuen Gefährdungslagen – wie z. B. den Terrorismus – mit neuen Instrumenten. Er nutzt neue Möglichkeiten, den Fernmeldeverkehr weltweit zu überwachen, personenbezogene Daten zu sammeln sowie strategische Überwachungen durchzuführen.

Allerdings sind diese neuen strafrechtlichen Instrumente insofern bedenklich, als es fraglich ist, ob sie mit der Verfassung zu vereinbaren sind.

Die Autorin befasst sich mit diesen Eingriffsmaßnahmen, zu denen Rasterfahndung, Vorratsdatenspeicherung, Telekommunikationsüberwachung, Online-Durchsuchung und der Große Lauschangriff gehören, und untersucht deren Vereinbarkeit mit Art. 8 EMRK im Lichte der Urteile des EGMR.

Der erste Abschnitt dient der Analyse von Art. 8 EMRK. Die Schutzgüter „Familienleben“, „Wohnung“, „Briefverkehr“ und „Privatleben“ werden untersucht und die Rechtfertigungsgrundlagen von möglichen Eingriffen in Art. 8 EMRK bzw. die Maßgaben „Gesetzesvorbehalt“, „Legitimes Ziel“ und „Notwendigkeit in einer demokratischen Gesellschaft“ dargestellt, um das Verhältnis zwischen den technischen Eingriffsmaßnahmen und den aufgezählten Schutzgütern des Art. 8 Abs. 1 nachvollziehen und die Rechtfertigung der jeweiligen Maßnahmen in jedem Fall gesondert überprüfen zu können.

Anschließend wird im Hinblick auf die Struktur und die Einschränkungsvoraussetzungen – bzw. die Maßgaben „Gesetzesvorbehalt“ sowie „Eingriffszweck“ und „Verhältnismäßigkeit“ – ein Vergleich zwischen dem EMRK und dem deutschen und dem türkischen Grundgesetz gezogen.

In einem weiteren Teil wird die Leistungsfähigkeit der präventiven und der repressiven Zwecke bei der Rechtfertigung von Eingriffen abgewogen und festgestellt, dass nach den EGMR-Urteilen die Rechtfertigungspotenziale der in Art. 8 Abs. 2 aufgezählten Zwecke unterschiedlich sind, nämlich je nach deren repressivem oder präventivem Charakter. Anschließend beschäftigt sich die Autorin mit der Willkürgefahr bei der…

Schlagworte

Strafprozessrecht, Verfassungsrecht, Europäisches Recht, Datenschutz, Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung, Türkei, Telekommunikationsüberwachung, Rasterfahndung, Großer Lauschangriff, EMRK Art. 8, Privatleben, Schutzvorschriften, Familienleben, Korrespondenz, Wohnung

  • Fachdisziplin
    Zivilrecht & Arbeitsrecht
  • Schriftenreihe
    Beiträge zu Datenschutz und Informationsfreiheit
  • ISSN
    2197-6805
  • Band
    19

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