Annika Strauss - Ethnographie eines Rehabilitationsprojektes für psychisch kranke Obdachlose im westlichen Indien

Die heimatlosen Verrückten

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Über das Buch

Zum Inhalt

In den 1980er Jahren zeigten Ethnologen in der sozialkonstruktivististischen Tradition das erste Mal, dass auch die sich auf „naturwissenschaftliche Fakten“ berufende Biomedizin auf kulturellen Konzepten beruht. Die Untersuchung biomedizinischer (psychiatrischer) Institutionen mittels der Methoden der Ethnologie zeigte in den darauffolgenden Jahrzehnten der Biomedizin inhärente Personenkonzepte und Wertehierarchien auf. Ausgeblendet wurde dabei jedoch häufig, dass die biomedizinische Praxis als jeweils lokales Produkt bestimmter sozialer Bedingungen anzusehen ist und je nach kulturellem Kontext verschiedene Formen annimmt. Psychiatrische Institutionen in außereuropäischen Regionen, wie beispielsweise Indien, wurden bisher kaum untersucht. Damit wurde versäumt Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen, die die psychiatrische Praxis in verschiedenen Kulturen prägt.

An diesem Punkt setzt die Autorin Annika Strauss in ihrer Analyse einer psychiatrischen Organisation, des Mentally Ill Destitute Rehabilitationcenter, an. Diese arbeitet im westlichen Indien in der Nähe der Megastadt Mumbai mit obdachlosen psychisch Kranken. Ihre Untersuchung zeigt zum einen die lokalen kulturell-sozialen Einflüsse und Werte auf, die die Arbeit der Nichtregierungsorganisation (NGO) strukturieren. Zur sozialwissenschaftlichen Analyse der psychiatrischen Institution zieht sie darüber hinaus ethnologische Konzepte zum gesellschaftlichen Umgang mit Anormalität und geistig-seelischer Krankheit („Verrücktheit“) heran. Die Analyse beruht auf den Ergebnissen eigener Feldforschung in der NGO. Diese nimmt obdachlose psychisch Kranke von der Straße, behandelt sie mittels Psychopharmaka und rehabilitiert sie anschließend sozial, indem sie sie in ihre Herkunftsfamilien zurückbringt.

Eine Zusammenfassung der vorliegenden Literatur zur Psychiatrie in Indien seit ihren Anfängen in der Kolonialzeit bettet den Aktivismus der NGO in die derzeitigen Entwicklungen und aktuellen…

Schlagworte

Indien, Maharashtra, Transkulturelle Psychiatrie, Ethnologie der Biomedizin, Medizinethnologie, Nichtregierungsorganisation, NGOs, Konzept der Person, Psychische Krankheit, Obdachlosigkeit, Rehabilitation, Stigmatisierung, Normal/Anormal, Soziologie

  • Schriftenreihe
    Fern/Sehen: Perspektiven der Sozialanthropologie (Hrsg.: Prof. Dr. Helene Basu)
  • ISSN
    1867-1586
  • Band
    5

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