Peter Prokisch - Fanatics, Hypocrites, Christians – Katholiken als stereotype Romanfiguren bei Richardson, Lewis, Radcliffe und Maturin

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Über das Buch

Zum Inhalt

Die umfassende literaturwissenschaftliche Abhandlung unternimmt den Versuch, die bislang hauptsächlich auf nationale Identitäten angelegte komparatistische Imagologie auszuweiten und auf die Beschreibung eines konfessionellen „Anderen“ auszudehnen. Dazu bietet sich die Entwicklung katholischer Stereotypierungen in der englischen Literaturgeschichte besonders an.

Die Untersuchung von literarischen Bildern von Katholiken seit der dortigen Entwicklung der Reformation zeigt erstens, wie wenig kultureigene Vorstellungen von nationaler und konfessioneller Alterität (und zugleich natürlich auch Identität) zu trennen sind. Der Verfasser beschreibt hierzu ausführlich einen zeitlichen Entwicklungsbogen von den Anfängen der Reformation bis ins beginnende 19. Jahrhundert. Anhand der Untersuchung ausgewählter Pamphlettexte und Dramen (z.B. von John Bale, Th. Dekker oder auch Henry Fielding) zieht er politische und soziale wie auch geistesgeschichtliche Entwicklungslinien bei der literarischen Darstellung von katholischen Stereotypen nach. Historische Brennpunkte, an denen die konfessionelle Problematik besonders augenfällig wird, sind die reformatorische Anfangszeit, die Zeit der Armadabedrohung und des gunpowder plots, die inter- und intrakonfessionellen Konflikte des 17. Jahrhunderts als Hintergründe für die Konflikte um Karl I. und das Interregnum, die Restaurationszeit, die sog. Glorious Revolution sowie die Jakobitenaufstände in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Trotz Aufklärung und Toleranzbestrebungen wird nun ersichtlich, wie fundamental die Abgrenzung von einem katholischen Anderen für die Konstitution einer anglo-protestantischen Nationalidentität ist.

Zweitens bietet die Abhandlung einen Überblick über die Entwicklung der spezifischen Vorstellungen, die das englische/protestantische kulturelle Gedächtnis vom katholischen ‘Anderen‘ hegte. Diese sind eng mit den jeweiligen geistesgeschichtlichen Strömungen verbunden. Aus schroffer Ablehnung…

Schlagworte

Katholik, Stereotyp, Konfession, Roman, Samuel Richardson, Matthew Gregory Lewis, Ann Radcliffe, Charles Robert Maturin, Literaturwissenschaft, Christians, Fanatics, Hypocrites

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