Hans-Jürgen Glinka (Hrsg.) - Flüchtlingskinder

Zwei ungleiche Brüder

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Über das Buch

Zum Inhalt

Der Autor nimmt im Zuge des kontrastiven Vergleichs die Lebensgeschichten zweier Brüder in den Blick. Beide haben dieselbe Mutter, jedoch unterschiedliche Väter. So ist die Überfixierung auf die Mutter sozusagen vorprogrammiert, während der leibliche Vater des jüngeren Sohnes zwar in ehelicher Gemeinschaft mit der Mutter lebt, in den autobiografischen Erzählungen der Brüder jedoch konturlos und ohne nennenswerte Bedeutungszuschreibung bleibt.

Die Erlebensgrammatik der beiden Brüder wird im Prozess des Heranwachsens und der Sozialisation ganz offensichtlich und nachhaltig von einer stigmatisierenden und ausgrenzenden Zuschreibung seitens des dörflichen Milieus der Nachkriegszeit geprägt: Sie sind Flüchtlingskinder. Die Mutter flüchtet als junge Frau zusammen mit den Eltern aus dem damaligen Ostpreußen in ein südniedersächsisches Dorf am Harzrand, während die große Zahl der übrigen älteren Geschwister in anderen Regionen ein neues Zuhause finden. Der Mutter werden schließlich zusammen mit ihren Eltern im Rahmen der damaligen Wohnraumbelegungsverfahren zwei Zimmer im Nebengebäude eines Bauern zugewiesen. In extremer sozialräumlicher Enge erblicken zunächst Peter und fünf Jahre später Achim das Licht der Welt. Diese fünf Jahre Altersunterschied werden in der frühen Nachkriegszeit jedoch ganz entscheidend für die Startchancen und Rahmenbedingungen des Heranwachsens der Brüder, von denen Peter vaterlos aufwächst und darunter besonders leidet, während sich Achim als Kind einer vollständigen Familie mehr oder weniger nur noch mit dem Stigma „Flüchtlingskind“ konfrontiert erlebt. Was den Biografien der beiden ungleichen Brüder jedoch auf Dauer anhaftet, ist das „Fluchthandlungsschema“ als Bearbeitungsmuster für Krisen und soziale Konflikte. Dieses Muster hat sich über mehrere Generationen zum großbiografischen Handlungsschema entwickelt und bis heute relativ unreflektiert verfestigt.

Die autobiografien Erzählungen der beiden Brüder, so wie sie vom Autor…

Schlagworte

Biografie, Biografieforschung, Biografische Arbeit, Lebensgeschichte, Autobiografisches Erzählen, Fluchthandlungsschema, Sozialwissenschaft, Soziologie, Narratives Interview , Mangel an signifikanten Anderen, Migrationshintergrund, Soziale Stigmatisierung, Sozialwesen

  • Autor*in
    Hans-Jürgen Glinka (Hrsg.)
  • Seiten
    202
  • Jahr
    Hamburg 2014
  • ISBN
    978-3-8300-7870-8
  • Schriftenreihe
    IMAGO VITAE – Schriften zur Biographieforschung
  • ISSN
    1614-4449
  • Band
    11
  • Fachbereich
    Sozialwissenschaft

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