Matthias Loeding - Führungsanspruch und Einheitsdrang

Der Zentralausschuss der SPD im Jahre 1945

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Über das Buch

Rezension

„[...] zeigt Loeding, dass sich die damaligen Akteure der Parteien nicht zonal, sondern gesamtdeutsch orientierten und ihre Entscheidungen in diesem Kontext gesehen werden sollten. Zugleich wendet er sich gegen das vor allem im Westen vorherrschende Bild einer Zwangsvereinigung der Parteien und zeichnet ein differenzierteres Bild der Vorgänge.“

– Silke Becker in: Portal für Politikwissenschaft, 01.01.2006

Zum Inhalt

Mit der am 10. Juni 1945 durch die SMAD erfolgten frühzeitigen Zulassung von Parteien in Berlin und der SBZ fühlte sich der ZA der SPD in Berlin dazu berufen, den Neuaufbau der SPD in Gesamtdeutschland zu organisieren. Für den ZA der SPD hatten die deutschlandpolitischen Pläne der sowjetischen Besatzungsmacht im Vergleich zu den Westalliierten hoffnungsvollere und vielversprechendere Ansätze, hatte der ZA im Juli/August durch die SMAD Ermutigung erhalten, wie keine der Westmächte sie einer demokratischen Partei zuteil hat werden lassen. Mit den alliierten Beschlüssen der Potsdamer Konferenz verband der ZA die Erwartung, dass auch in den westlichen Besatzungszonen die Bildung von Parteien erlaubt wird. Für ihn war die politische und wirtschaftliche Einheit Deutschlands unbestreitbar.

Unabhängig vom ZA der SPD in Berlin hatte sich nach der Befreiung durch die Westmächte in Hannover das SPD-Büro Schumacher gebildet. Zwischen den politischen Grundpositionen der Berliner SPD-Führung und der politischen Konzeption Schumachers bestand Übereinstimmung in der Frage der Führungsrolle der SPD in Deutschland. Daher erschien es auf ZA-Seite im Vorfeld der Wennigsener Konferenz denkbar, dass die bestehenden Gegensätze über das Verhältnis zur KPD einvernehmlich zu lösen seien und damit der Weg für den Aufbau einer SPD-Reichspartei frei sein werde.
Schumacher zeigte auf der Wennigsener Konferenz keine Kompromissbereitschaft in Fragen einer gesamtzonalen SPD, wie sie der ZA in Berlin anstrebte. Damit wurde die Möglichkeit einer geeinten Sozialdemokratie vertan, um der von Grotewohl und anderen nichtkommunistischen Parteiführern erkannten Teilungsgefahr Deutschlands entgegenzuwirken. Diese Feststellung ist gänzlich unabhängig von der Tatsache zu treffen, dass sich die Teilung Deutschlands dennoch als unabwendbar erweisen sollte, was gegen Ende 1945 zwar erkennbar war, aber noch nicht zwangsläufig kommen musste.

Der Bruch lieferte die sowjetzonale SPD dem…

Schlagworte

Otto Grotewohl, Kurt Schumacher, Hermann Brill, Sowjetische Besatzungszone, KPD, Zeitgeschichte, Politik, Sozialwissenschaft, Geschichtswissenschaft, 1945

  • Schriftenreihe
    Studien zur Zeitgeschichte
  • ISSN
    1435-6635
  • Band
    28

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