Hans-Otto Dill - Gabriel Garcia Marquez: Die Erfindung von Macondo

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Über das Buch

Zum Inhalt

Die Faszination des Erzählwerks des kolumbianischen Nobelpreisträgers Garcéa Márquez beruht laut Hans-Otto Dill auf kreolischen Schreibweisen und Erzählerperspektiven und dem karibischen Menschenbild des Romanpersonals, das auf Márquez‘ Konzept vom nichtokzidentalen Drittweltcharakter lateinamerikanischer Kultur fußt.

Der Weltbestseller „Hundert Jahre Einsamkeit“ wird von Dill als Ortschronik, Familiensaga, Hausbuch und bürgerlicher Roman charakterisiert. Mit ihm beginnt Márquez‘ kreolische Erzählweise, die als sinkretische Verschmelzung okzidentaler Techniken und Strukturen von Kafka bis Virginia Woolf mit autochtoner karibischer Oralität und „afro“-Sensibilität nachgewiesen wird. Als Resultate konfliktiver Beziehungen zwischen Literatur und Film sowie Journalismus werden „Kameraperspektiven“, romaneske Imitate journalistischer Recherchen und romanähnliche bis romanidentische Reportagen dargestellt; auch dem Kriminalistischen sowie Anleihen beim sentimentalen Melodram wird nachgegangen.

Der Macondo-Topos verbürgt den Zusammenhang des Gesamtwerkes, das wie aus sich selbst gezeugt scheint, da jedes Werk aus dem vorhergehenden herauswächst. Mit dieser neuen Gesamtsicht und Periodisierung von Márquez‘ Werk wendet sich Dill an Hispanisten, Lateinamerikanisten, Wissenschaftler und Studenten aller Philologien. Die unterhaltend-flüssige, spannende Darlegung - die Zitate werden deutsch wiedergegebenen - zieht auch unprofessionelle Leser, die sich Hintergrundwissen über ihren Lieblingsautor hereinholen wollen, in den Bann. [...]

Schlagworte

Hundert Jahre Einsamkeit, Macondo, Lateinamerikanische Literatur, Romantechnik, kreolisch, Karibik, Erzähltechnik, Literaturwissenschaft, Gabriel García Márquez

  • Schriftenreihe
    POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft
  • ISSN
    1435-6554
  • Band
    5