Lucas-David Cizmic - Gewalterfahrungen von Männern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften
Einblick in ein tabuisiertes Problemfeld. Eine Studie zu traumatischen Erfahrungen und Folgeschäden
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Über das Buch
Zum Inhalt
Gewalt in Intimpartnerschaften stellt generell ein stark tabuisiertes und durch vielfältige Fehlannahmen belastetes Problemfeld dar. Internalisierte und tief sitzende Geschlechterstereotype erschweren es, auch Frauen als Täterinnen und Männer auch als Opfer wahrzunehmen. Gewalt in der Partnerschaft wird daher immer noch vorwiegend als ein Problem von Frauen in heterosexuellen Beziehungen beschrieben und im Rahmen von Studien und gesundheitspolitischen Maßnahmen thematisiert. Große epidemiologische Erhebungen zeigten übereinstimmend, dass weltweit ein Viertel der Frauen traumatische Gewalt in ihren Beziehungen erleben – Untersuchungen zu den gesundheitlichen Folgen haben ein hohes Vorkommen schwerwiegender psychischer Erkrankungen, v.a. von Posttraumatischen Belastungsstörungen, komorbiden Beschwerden und komplexen Störungsmustern belegt. Die Forschungslage zu Männern ist bislang kaum entwickelt. Ersten Beobachtungen und neueren Studien aus dem angloamerikanischen Raum zufolge, entspricht das Gewaltvorkommen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften dem heterosexueller Frauen: Demnach scheint jede vierte Beziehung betroffen zu sein. Dennoch sind bisher weder gesundheitliche Folgeschäden systematisch untersucht, noch spezifische Unterstützungs- und Hilfssysteme für homosexuelle Männer etabliert worden. Für Deutschland liegen bisher keine Daten vor.
Diese Pilotstudie dokumentiert ausführlich den aktuellen Forschungsstand zu traumatischer Gewalt in hetero- und homosexuellen Intimbeziehungen und untersucht anhand einer Befragung betroffener Männer Viktimisierung in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie gesundheitliche Folgeschäden und Bewältigungsbemühungen im Kontext der modernen Psychotraumatologie-Forschung.
An der Befragung beteiligten sich 55 Männer, die im Mittel 31 Jahre alt waren und 4 Jahre in einer Missbrauchsbeziehung gelebt hatten. Ein Viertel berichtete über mehrere destruktive Partnerschaften. Fast die Hälfte wurde bereits…
Schlagworte
Beziehungsgewalt, Destruktive Partnerschaften, Homosexualität, Psychotraumatologie, Viktimisierung, Risikofaktoren, Körpergewalt, Sexuelle Gewalt, Posttraumatische Belastungsstörung, Alexithymie, Vergleiche mit misshandelten Frauen, Klinische Psychologie, Klinische Psychotherapie, Psychotraumatologie, Psychologie, Geschlechterstereotype
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SchriftenreiheStudienreihe psychologische Forschungsergebnisse
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ISSN1435-666X
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Band156
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