Thore Jensen - Grundfragen des Rechts der Gläubiger- und Insolvenzanfechtung

Unter besonderer Berücksichtigung der Anfechtbarkeit von Unterlassungen

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Über das Buch

Zum Inhalt

Der Gesetzgeber der KO hatte die Unanfechtbarkeit von Unterlassungen wesentlich mit der Erwägung begründet, dass man zwar eine (gläubigerbenachteiligende) positive Rechtshandlung durch Anfechtung beseitigen könne, dass es aber willkürlich sei, ein Nichtgeschehenes geschehen zu machen. Diese Bedenken hatte der Gesetzgeber der InsO augenscheinlich nicht mehr, als er § 129 Abs. 2 InsO und § 1 Abs. 2 AnfG formulierte. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass mit der Diskussion um die Anfechtbarkeit von positiven und negativen Rechtshandlungen ein Scheinproblem erörtert wird, weil mit der Anfechtung ohnehin kein Einzelakt rückgängig gemacht wird. Aufbauend auf der bereits 1909 von Riehl vehement vertretenen These begründet der Autor anhand zahlreicher aktueller BGH-Entscheidungen und Diskussionen etwa zur Anfechtbarkeit des unterlassenen Widerstands gegen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen oder der Nichtverteidigung im Zivilprozess, dass es nicht auf die einzelne Rechtshandlung (bzw. Unterlassung) ankommt, sondern auf die – regelmäßig durch zahlreiche einzelne Rechtshandlungen bewirkte – Übertragung eines Vermögensgegenstands. Mit dieser Erkenntnis rücke die entscheidende, aber bislang ungeklärte Frage ins Blickfeld, was die Übertragung eines Vermögensgegenstands zu einer gläubigerbenachteiligenden macht. Entgegen der h.M. könne „Gläubigerbenachteiligung“ nämlich nicht der Sammelbegriff für alles sein, was sich – unmittelbar oder mittelbar – als für die Befriedigungsaussichten der Gläubiger ungünstig erwiesen hat.

Ausgehend von diesem Befund, wendet sich der Autor im zweiten Teil der Frage zu, wie die subjektiven (Privat-)Rechte der Gläubiger beschaffen sind, deren Verletzung die Anfechtbarkeit einer Vermögensübertragung rechtfertigt. In Auseinandersetzung insbesondere mit den Arbeiten F. Schulz', G. Paulus' und Gerhardts zum dogmatischen Verständnis der Gläubigeranfechtung entwickelt der Autor die These, dass das Befriedigungsrecht des Gläubigers kein…

Schlagworte

Insolvenzanfechtung, Gläubigeranfechtung, Unterlassungen, Anfechtbarkeit von Unterlassungen, Gläubigerbenachteiligung, Befriedigungsrecht, Druckzahlungen, Zwangsvollstreckungsrecht, Vermögensübertragung, Veräußerungsverbot, Insolvenzordnung, InsO, Insolvenzrecht, Rechtswissenschaft

  • Fachdisziplin
    Wirtschaftsrecht & Handelsrecht
  • Schriftenreihe
    Insolvenzrecht in Forschung und Praxis (Hrsg.: Prof. Dr. Christian Heinrich)
  • ISSN
    1613-6748
  • Band
    22

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