Markus Roth - Karl von Österreich: Kaiser – Kriegsherr – Kirchenmann

Politischer Heiliger in der Neuzeit?

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Über das Buch

Rezension

„[...] Höchst informativ ist die Darlegung der historischen Entwicklung im Selig- und Heiligsprechungsverfahren. [...] Historisch nüchtern resümiert der Autor seine empfehlenswerte, vorzügliche Studie: «So kann abschließend aus den Betrachtungen der Schluß gezogen werden, dass Karl, trotz seiner monarchischen Stellung versuchte, ein heiligmäßiges Leben zu führen...» Letztlich ist er aber dennoch zu einem echten «(persönlichen) Heiligen im politischen Amt» geworden. [...]“

– Maximilian Liebmann in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, SZRKG, 107 (2013)

Zum Inhalt

Mit dem Tod von Kaiser Karl I. (1887–1922) am 01. April 1922 stirbt nicht nur der letzte regierende Monarch von Österreich-Ungarn sondern es ist gleichzeitig auch der Beginn eines Verfahrens zur Seligsprechung Karls. Am 03. Oktober 2004 erhebt dann der sel. Papst Johannes Paul II. (1978–2005) den Habsburgerkaiser zur Ehre der Altäre und nimmt ihn in die Schar der Seligen auf.

In der Vielzahl an Selig- und Heiligsprechungen durch Papst Johannes Paul II. ragt die Seligsprechung Karl I. heraus. Kaiser Karl I. von Österreich war nicht nur Kaiser und Regent eines Millionenvolkes gewesen, sondern nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) als dessen Nachfolger auch Kriegsherr im Ersten Weltkrieg (1914–1918).

Das Werk „Karl von Österreich: Kaiser – Kriegsherr – Kirchenmann. Politischer Heiliger in der Neuzeit“ widmet sich dem letzten Habsburgerkaiser in besonderer Weise. Neben der Darstellung des Lebens und Wirkens Karls I. rücken auch dessen Bemühungen um Frieden und Ausgleich während des Ersten Weltkrieges in die Mitte der Betrachtungen. Daneben bewirken die prägnanten und lesenswerten Ausführungen zur Geschichte der Selig- und Heiligsprechung und die Erläuterung zum heutigen Verfahren ebenso eine wunderbare Grundlage wie die Aussagen zu einigen „Politischer Heiligen“, wie Karl der Große (747/748–814), Kaiser Heinrich II. (973/978–1024), dessen Frau Kunigunde (um 980–1033) und dem heiligen Stephan von Ungarn (um 968–1038), dem „Urahnen“ Karls. Damit geschieht auch eine Einordnung Karls in den Reigen der „Kirchenmänner“.

Daneben wird versucht, Antworten auf die Vielzahl an Fragen zu diesem strittigen Seligsprechungsverfahren zu geben, wie „Was war das Besondere an Kaiser Karl I. und worin lag dessen “heiliges“ Leben“ oder „Kann ein Kaiser in Kriegszeiten überhaupt heilig leben“.

Insgesamt erweist sich das Buch zum letzten Kaiser der Donaumonarchie als ein aufschlussreiches Werk zur Biographie Karls I. von Österreich…

Schlagworte

Kaiser Karl I., Habsburg, Politischer Heiliger, Österreich-Ungarn, Erster Weltkrieg, Sixtus-Affäre, Kaiserin Zita, Restaurationsversuch, Seligsprechung, Heiligsprechungsverfahren, Pietas Austriaca, Donaumonarchie, Geschichte, Theologie

  • Schriftenreihe
    Studien zur Kirchengeschichte
  • ISSN
    1611-0277
  • Band
    15

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