Angelika Weirauch - Lebenskunst – Texte des kreativen Schreibens, zirkulär dekonstruiert

Am Beispiel der Texte von Frauen mit Behinderungen

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Über das Buch

Rezension

„[...] Angelika Weirauch geht im Buch der Lebenskunst von Frauen mit Behinderungen in persönlichen und kulturellen Aspekten nach. Auf der Basis praktischer Erfahrungen, ausgewählter Lebenskunstansätze, philosophischer Grundlagen, soziologischer Forschung und spiritueller Sinnfragen stellt sie überzeugend dar, wie diese Menschen erlebte Abwertungen, medizinische Defizitorientierung und fremde Berührungsscheu in Lebensenergie umwerten. Kreatives Schreiben in der Gruppe unterstützte sie darin, ihr Erleben und Verhalten zu reflektieren und dabei bei sich und anderen Entwicklungsprozesse von Lebenskunst zu erkennen und zu aktivieren. [...]“

– Petra Rechenberg-Winter in: Leidfaden, 1/2018

Zum Inhalt

Das vorliegende Buch handelt von der Lebenskunst von Frauen mit Behinderungen. Er ergänzt die vorwiegend soziologische Literatur, welche in den letzten Jahren über dieses Thema erschienen ist und stellt eine qualitative Auswertung zur Lebenssituation der Frauen aus Texten des kreativen Schreibens dar.

Als Methode der Auswertung wurde das „Zirkuläre Dekonstruieren“, welches Jaeggi, Faas und Mruck 1998 für interpretative Auswertungen vorgestellt haben, abgewandelt: Von der vorgesehenen Auswertung für qualitative Interviews hin zur Auswertung von Tagebuchaufzeichnungen, Gedichten und Texten des kreativen Schreibens jenseits germanistischer Herangehensweisen. Eingebettet ist die Dekonstruktion der Texte (auf die Frage der Erkennbarkeit von Lebenskunst hin) in eine Theorie über die Kraftquellen von Menschen mit Behinderungen. Solche liegen in

den Umwertungen bestehender Werte dem unter bestimmten Bedingungen möglichen Umschlag von Stigma in Charisma einem kulturellen Paradigmenwechsel (z.B. von der Pathogenese zur Salutogenese) den Resilienzkonzepten den disability studies den Ausbildungen zum peer counseling und dem damit verbundenen Reframing möglichen Ritualen.

Lebenskunst ist eine philosophische Kategorie. Seit der Antike wurde sie in allen Zeiten ohne existenzielle Not von interessierten Gruppen gepflegt. Sie ist die Fragestellung nach der bestmöglichen Lebensführung und somit eine Hilfe für alle, die trotz Belastungen ein bewusstes und aktives Leben führen wollen.

Lebenskunst steht der Kunst nahe. Das ist eine Herausforderung für Menschen, welche sich sonst nicht künstlerisch betätigen. Das Kreative Schreiben wird zur Arbeit an sich selbst. Für Menschen, denen aufgrund ihrer Behinderungen nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist Schreiben ein idealer Ansatz zur Gestaltung. Einige Studien der letzten Jahre beweisen, dass kreatives Schreiben eine heilende Kraft hat: körperlich,…

Schlagworte

Frauen, Behinderung, Lebenskunst, Kreatives Schreiben, Kunst, Philosophie, Chronische Krankheit, Sozialpädagogik, Dekonstruktion, Texte, Erziehungswissenschaft

  • Fachdisziplin
    Sozialpädagogik
  • Schriftenreihe
    Sozialpädagogik in Forschung und Praxis
  • ISSN
    1615-1151
  • Band
    32

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