Rosemarie Lühr (Hrsg.) - Nominale Wortbildung des Indogermanischen in Grundzügen

Die Wortbildungsmuster ausgewählter indogermanischer Einzelsprachen. Band 2: Hethitisch, Altindisch, Altarmenisch. Bearbeitet von Joachim Matzinger

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Über das Buch

Rezension

„[…] Gerade der erste Band mit dem Lateinischen und Griechischen ist sicher auch für Lehrer und Dozenten in der Sprachvermittlung ausgesprochen nützlich.

[…] Für die klassischen Sprachen (Altindisch, Latein, Griechisch) und das Armenische haben die Bearbeiter jedoch solide Datensammlung für die beschriebenen Fragestellungen vorgelegt, die als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen dienen kann.“

– Elisabeth Rieken in: Kratylos, 56 (2011), S.195 ff.

Zum Inhalt

Die „Nominale Wortbildung des Indogermanischen in Grundzügen“ ist eines der Ergebnisse der Forschergruppe „Sprachtheoretische Grundlagen der Kognitionswissenschaft“ (Leipzig, 2000-2006). Innerhalb des hierfür verantwortlichen indogermanistischen Teilprojekts wurden Phänomene der Unterspezifiziertheit und Bedeutungskompositionalität in verschiedenen Bereichen des indogermanischen Lexikons untersucht. Als Resultat präsentieren die beiden hier vorgelegten Bände eine Datenbasis, die den Wortschatz ausgewählter indogermanischer Sprachen auf innovative Weise aufbereitet und so für zeitgemäße Fragestellungen zugänglich macht.

Arbeitsgrundlage ist die in allen Sprachen festzustellende Dichotomie des Lexikons in einen morphologisch undurchsichtigen Primärwortschatz und einen Sekundärwortschatz, dessen Einträge produktiven Wortbildungsmustern folgen und daher der morphologischen Analyse zugänglich sind. Vor allem in diesem zweiten Teil des Lexikons, der prinzipiell unbeschränkt erweitert werden kann, findet der Wandel des Lexikons statt.

Kernstück der Wortbildung sind die onomasiologisch angeordneten produktiven Wortbildungsmuster der Sprachen Latein, Altgriechisch, Hethitisch, Altindisch und Altarmenisch. Die parallel gestalteten Artikel informieren anhand von Beispielen über die Semantik der Wortbildungen, ihre formalen Charakteristika und ihre Produktivität. Querverweise veranschaulichen die Beziehungen zwischen den einzelnen Wortbildungsmustern und erhellen so die Struktur des Lexikons.

Die umfangreichen Materialsammlungen machen deutlich, dass Polysemie und Unterspezifiziertheit auch in der Wortbildung von Bedeutung sind. Darauf aufbauend darf vermutet werden, dass das mentale Lexikon nur zu einem geringen Teil aus fertigen Lexemen besteht. Den Hauptteil machen morphologisch maximal unterspezifizierte „Wurzeln“ mit rein semantischen Inhalten aus, die durch ein produktives Regelwerk von Wortbildungsmustern in Wörter überführt und damit für…

Schlagworte

Sprachwissenschaft, Indogermanistik, Sprachvergleich, Morphologie, Wortbildung, Lexikon, Polysemie, Sprachwandel, Philologie

  • Schriftenreihe
    PHILOLOGIA – Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse
  • ISSN
    1435-6570
  • Band
    122

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