Björn-Ole Kamm - Nutzen und Gratifikation bei Boys‘ Love Manga

Fujoshi oder verdorbene Mädchen in Japan und Deutschland

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Über das Buch

Zum Inhalt

Fujoshi bedeutet wörtlich verdorbene Mädchen? und ist die selbst gewählte und zugleich selbstironische Bezeichnung für die Leserinnen männlich-homosexueller Manga, die als Boys‘ Love (BL) oder yaoi bekannt sind. Ein Genre, das auch zunehmend außerhalb Japans enormen Zuspruch findet. Seit den späten 1980er Jahren blüht in Japan der Diskurs über diese,verdorbenen? Mädchen und Frauen, insbesondere wenn es um die Frage geht, warum Frauen Geschichten lesen, in denen ausschließlich Beziehungen zwischen Männern dargestellt werden und keine einzige weibliche Protagonistin auftaucht.

Anstatt sich jedoch mit den Leserinnen bzw. Nutzerinnen selbst zu beschäftigen, beschränkt man sich bei der Frage nach dem,Warum?‘ fast ausschließlich auf die Inhalte. So werden einige wenige, oft eher bekanntere Titel analysiert, um aus dem Inhalt auf die Nutzungsmotive zu schließen. Es dominieren Essentialisierungen, pathologisierende Erklärungsansätze und ein negatives Frauenbild. Die Frau scheint nur als Partnerin eines Mannes oder nach solch einer Partnerschaft strebend denkbar. Ihre Nutzung von Boys‘ Love müsse somit auf sexuelle Probleme verweisen und könne nur als Wirklichkeitsflucht gedeutet werden. Diesen Pathologisierungen widersprechend bieten junge Wissenschaftlerinnen und BL-Praktikerinnen vermehrt eine andere Perspektive, die die Vielfalt betont – sie zeigten vor allem die inhaltliche Vielfalt des Genres auf.

Jedoch auch die Nutzung gestaltet sich vielfältig, was nur durch eine Konzeption von Manga als Medium ersichtlich werden kann – etwas, das die japanische Mangaforschung zwar angedeutet, aber bisher noch nicht umgesetzt hat. Die eher am nordatlantischen Kulturkreis orientierte Mediennutzungsforschung andererseits fokussiert auf das Fernsehen als den großen Symbolproduzenten. Dies sollte bei der wachsenden Bedeutung von Manga auch außerhalb Japans hinterfragt werden. Die Studie stellt einen Dialog zwischen beiden Feldern dar. Von einem im Sinne des…

Schlagworte

Yaoi, Shounen-Ai, Fujoshi, Japan, Manga, Comic, Mediennutzung, Nutzenansatz, Japanologie, Symbolischer Interaktionismus, Medienwissenschaft, Boys‘ Love

  • Autor*in
    Björn-Ole Kamm
  • Seiten
    218
  • Jahr
    Hamburg 2010
  • ISBN
    978-3-8300-4941-8
  • Schriftenreihe
    Schriften zur Medienwissenschaft
  • ISSN
    1616-9336
  • Band
    23
  • Fachbereich
    Geisteswissenschaft

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