Michael Oberländer - Optimale Beschaffungs- und Postponementstrategien in Mode-Supply-Chains

Entscheidungswirkungen alternativer Risikopräferenzen bei hohem Absatzrisiko

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Über das Buch

Zum Inhalt

Modeprodukte sind durch kurze Produktlebenszyklen, hohe Innovationsraten und eine große Variantenvielfalt gekennzeichnet. Diese Eigenschaften sind typischerweise in den Modesegmenten der Bekleidungsindustrie anzutreffen, aber auch modische Sportgeräte, Spielzeug oder Produkte der Unterhaltungselektronik können als Modeprodukte bezeichnet werden. Eine hohe Volatilität bei der Nachfrage nach Modeprodukten führt insbesondere zusammen mit der großen Anzahl an Produktvarianten zu einer sehr schlechten Prognostizierbarkeit der Saisonnachfrage, was sich in einem relativ hohen durchschnittlichen Absatzprognosefehler niederschlägt. Die Schwierigkeit, akkurate Nachfrageprognosen zu erstellen, bedingt hohe Absatzrisikokosten. Diese treten zum einen als Überdeckungskosten auf, die durch obsolete Bestände am Saisonende verursacht werden. Zum anderen kann es auch zu Unterdeckungskosten in Form von Umsatzverlusten aus entgangenen Verkäufen kommen, wenn die nachgefragten Produkte nicht in ausreichender Zahl für die möglichen Käufer zur Verfügung standen.

Speziell aufgrund der hohen Arbeitsintensität im Wertschöpfungsprozess der Konfektion besteht in der Bekleidungsindustrie großes Potenzial zur Kostensenkung durch Beschaffung und Produktion aus bzw. in Niedriglohnländern (Low-Cost-Country-Sourcing). Der Einsatz dieser günstigen, aber wenig agilen Beschaffungs- oder Produktionskapazitäten erhöht aber wiederum die Absatzrisikokosten, da auf verbesserte Nachfrageprognosen, die mit näher rückender Verkaufssaison verfügbar werden, nicht mehr reagiert werden kann. Dagegen kann die höhere Prognosequalität durch einen verkürzten Prognosehorizont grundsätzlich zur Reduzierung von Absatzrisiken genutzt werden bei Einsatz reaktionsschneller, absatzmarktnaher und entsprechend teurerer Quick-Response-Kapazitäten. Die beiden möglichen Extremstrategien „reines Low-Cost-Country-Sourcing“ und „ausschließliche Nutzung von Quick-Response-Kapazitäten“ stellen jedoch in den seltensten…

Schlagworte

Supply Chain Management, Mode-Supply-Chains, Risikomanagement, Logistik, Global Sourcing, Entscheidungstheorie, Postponementstrategien, Newsvendor-Modell, Beschaffung, Einkauf, Entscheidungsmodelle, Logistik-Management, Betriebswirtschaftslehre, SCM

  • Fachdisziplin
    Produktion & Logistik
  • Schriftenreihe
    Logistik-Management in Forschung und Praxis
  • ISSN
    1611-4450
  • Band
    19

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