Antje Schreiber-Petrick - Programmquoten im Hörfunk

Zur verfassungs- und gemeinschaftsrechtlichen Zulässigkeit von „Sprachquoten“ in Frankreich und Deutschland

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Über das Buch

Rezension

„Im übrigen aber liest sich diese Arbeit besser, nicht nur stilistisch [als die Dissertation von Köcher, Jan K.: Quotenregeleung im Rundfunk (...), Peter Lang (Frankfurt a.M.) 2008]. Die französische Rechtslage, die als Vergleich für mögliche Quotenregelungen regelmäßig herangezogen wird, wird eingehender geschildert. Sie geht dann gleich zum deutschen Verfassungsrecht über, das dem Leser vertraut und deshalb einfacher zu verstehen ist, wenn berichtet wird, was die Rechtsprechung alles in den Verfassungstext, das Medienrecht betreffend, hineingelesen hat, z.B. die Rechtfertigung einer Ungleichbehandlung von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkveranstaltern.“

– Manfred Rehbinder in: UFITA - Archiv für Urheber-, Film- und Medienrecht, 2010/III

Zum Inhalt

Die politische und mediale Diskussion um eine Quote für deutsche Musik im Hörfunk ist in den letzten Jahren immer einmal wieder aufgeflammt. Die insbesondere von der deutschen Musikindustrie forcierte Idee startete zu Beginn des neuen Jahrtausends ihren Weg durch die politischen Institutionen. Schließlich beschloss der Bundestag 2004 eine Empfehlung an die öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkveranstalter, cirka 35% deutschsprachige bzw. in Deutschland produzierte Pop- und Rockmusik zu senden. Für eine verpflichtende Programmquote gab und gibt es in Deutschland (noch) keinen politischen Willen.

Anders in unserem Nachbarland Frankreich: Sowohl für das Fernsehen als auch für den Hörfunk sieht das französische Rundfunkgesetz differenzierte und detailliert geregelte Programmquoten vor. Diese scheinen weder von politischer noch von rechtlicher Seite in Frage gestellt zu werden. Denn es gilt, die französische Sprache und Kultur zu fördern und vor insbesondere angelsächsischen Hegomonialbestrebungen zu schützen. Schließlich ist der französischen Gesellschaft seit Jahrhunderten eine umfangreiche staatliche Sprachpolitik und -gesetzgebung vertraut.

Ausgehend von diesen politischen Gegebenheiten widmet sich die Studie der juristischen Dimension von Programmquoten im Hörfunk. Aus rechtsvergleichender Sicht wird auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den in Frankreich existierenden Quotenregelungen und einer am französischen Beispiel orientierten Programmquote für den Hörfunk in Deutschland eingegangen. So werden zunächst die Regelungen des französischen Rundfunkrechts und ihr Verhältnis zur französischen Verfassung dargestellt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der möglichen Einführung einer Programmquote in das deutsche Recht. Ihre Vereinbarkeit mit den Grundrechten des Grundgesetzes, insbesondere der Rundfunkfreiheit, wird umfassend erörtert. Hier stellt sich die Frage nach den unterschiedlichen verfassungsrechtlichen Aufgaben des…

Schlagworte

Programmquote, Sprachquote, Hörfunk, Kulturelle Vielfalt, Kulturauftrag des Rundfunks, Deutsche Sprache, Deutsche Musik, französische Musik, Chanson d‘Expression Francaise, Deutschsprachige Musik, Musikalische Vielfalt, Pluralismus im Rundfunkprogramm, Pop, Rock, Medienrecht, Rechtswissenschaft

  • Fachdisziplin
    Verwaltungsrecht & Sozialrecht
  • Schriftenreihe
    Schriften zum Medienrecht
  • ISSN
    1613-2831
  • Band
    20

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