Jörg Reimann - Rom und der Kirchenstaat 1450 bis 1650
Wirtschaft, Politik, Kultur und Bevölkerung
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Zum Inhalt
Mit dem nun vorgelegten fünften Band zur Reihe “Italien 1450-1650" findet das Projekt nach mehr als zwölfjähriger Arbeit seinen geplanten vorläufigen Abschluss.
Als Papst Nikolaus V. (1447-1455) 1450, zu Beginn unserer Betrachtungen, aus seinem Papstpalast auf die Jubiläumsfeierlichkeiten zum Heiligen Jahr herab sah, war das auf einige Viertel begrenzt besiedelte Rom eine von Familienclans beherrschte und unsichere Stadt. Der vom Pontifex regierte Staat war zerstückelt. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten von 1650, am Ende des hier interessierenden Zeitabschnittes, war Papst Innocenz X. (1644-55) ein ungleich mächtigerer Pontifex. Die nunmehr dichtbesiedelte Metropole Rom war trotz parallel existierender städtischer Administration sicher unter Kontrolle der päpstlichen Verwaltung und der Kirchenstaat eine absolutistisch regierte Macht zweiten Ranges in Europa.
Noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts formierten sich in Italien vier Regionalmächte, mit denen das päpstliche Rom als fünftes starkes Staatswesen aufstieg. Allerdings waren Florenz und besonders Mailand Staaten mit festen Zielen und entsprechenden Mitteln, während der Kirchenstaat sich aufzulösen schien. Das von den Päpsten beanspruchte Rom war nicht nur in der Gewalt von Bandenführern und römischen Adelsfamilien oder so genannten Baronen, sondern auch Objekt neapolitanischer Absichten. Schließlich gab die Verschwörung von Stefano Porcari gegen Papst Nikolaus V. für eine Reihe von antipäpstlichen Emanzipationsbestrebungen der sich auf antik römisch-republikanische Traditionen besinnenden Kreise den Auftakt. Das Papsttum beanspruchte Rom für sich auf der Grundlage der von Lorenzo Valla (1407-57) als Fälschung nachgewiesenen Urkunde der Konstantinischen Schenkung aus dem achten Jahrhundert. Die Behauptung, Kaiser Konstantin habe mit der Verlegung seiner Hauptstadt nach Byzanz dem Papst das Westliche Römische Kaiserreich, die Stadt Rom und die kaiserlichen Insignien überlassen, entbehrte jeder…
Schlagworte
Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur, Bevölkerung, Infrastruktur, Rom, Papsttum, Regionen, Konklave, Katastrophen
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