Michael Zieg, herausgegeben vom Geschichtsverein Gelnhausen e.V. - Selbolder Regesten
Zur Geschichte von Reichsgericht und Stift Selbold in den Jahren 1108–1598 unter besonderer Berücksichtigung der Pfarrei Gelnhausen
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Über das Buch
Rezension
„[...] Im Aschaffenburger Jahrbuch 28 (2010) wurden die „Gelnhäuser Regesten“ Michael Ziegs rezensiert, nun legt er die „Selbolder Regesten“ vor. Wieder gilt: „Ihr Wert ist gar nicht zu überschätzen.““
– Theodor Ruf in: Aschaffenburger Jahrbuch, 31 (2016)
Zum Inhalt
Das Prämonstratenserstift Selbold wurde im Jahre 1108 von Graf Dietmar von Selbold zum Seelenheil seiner verstorbenen Frau Adelheid gegründet und ursprünglich dem Augustinerorden unterstellt.
Nach dem Aussterben der Gründerfamilie in der Mitte des 12. Jahrhunderts, geriet das Stift in den Einflussbereich des Erzbistums Mainz, welches zu dieser Zeit versuchte, auch die Besitzungen der Grafenfamilie bei Gelnhausen an sich zu ziehen. Als Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1170 die Stadt Gelnhausen gründete und vom Erzbistum erworbenes Land, darunter das alte „Castrum“ der Selbolder Grafen, an das Reich zog, wurden auch die Grundlagen für die kirchlichen Verhältnisse in Gelnhausen neu gelegt. Der damalige Selbolder Propst Folbert war ein enger Vertrauter des Mainzer Erzbischofs Christian von Buch, der wiederum in einem engen Vertrauensverhältnis zum Kaiser stand.
Das Stift überstand den Untergang der Staufer und das folgende Interregnum relativ unbeschadet und wurde endlich 1343 zur Abtei erhoben. In den Jahren darauf zeigten sich erste Risse in der Ordensgemeinschaft, als die in Gelnhausen sitzenden Konventualen eine Appellation an den Papst sandten, um gegen den Selbolder Abt Klage zu erheben. Spätestens seit diesem Zeitpunkt muss von einem Gelnhäuser Zweitkonvent gesprochen werden. Die Gelnhäuser Familien Brumann, Steinhaus, von der Ecken oder Bünau, um nur einige zu nennen, entsandten ihre Söhne in das Stift, wo diese Pfarrer, Prioren oder Äbte wurden. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht versuchten die Gelnhäuser Konventualen eine eigenständige Basis zu schaffen. Dies verdeutlichen die erstmals in diesem Band regestierten zahlreichen Urkunden über Besitzungen des Stifts im Biebergrund.
Im Verlauf des 14. Jahrhunderts geriet das Stift immer stärker in Bedrängnis durch die späteren Grafen von Isenburg, die eben zu dieser Zeit ihre Anstrengungen verstärkten, das Reichsgericht Selbold ihrer Landesherrschaft einzugliedern. Die…
Schlagworte
Prämonstratenserstift, Selbold, Reichsgericht, Markverfassung, Gelnhausen, Isenburger, Reichsstadt, Geschichte, Biebergrund, Langenselbold, Regesten
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SchriftenreiheStudien zur Geschichtsforschung des Mittelalters
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ISSN1435-6619
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Band30
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