Helmut Grüter - Überleben in russischer Gefangenschaft

1945-1953

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Über das Buch

2. ergänzte Auflage

Rezension

„[...] hat der hochgebildete Humanist Grüter in seinen Siebzigern ein facettenreiches und reflektiertes Dokument eines einstmals ganz normalen Massenschicksals geschaffen. Vielleicht weil er so spät entstanden ist, unterscheidet sich dieser bemerkenswerte autobiographische Bericht ebenso deutlich wie wohltuend von der frühen Erinnerungsliteratur der Ehemaligen, die weithin von antislawischen Ressentiments, einem penetranten Überlegenheits- und Pflichterfüllungspathos, jedenfalls kaum von einer aufrichtigen Reflexion des Zusammenhangs von persönlichem Schicksal und historischem Kontext geprägt war. Oder wo wäre man dort auf Sätze wie diesen gestoßen: "Wer ehrlich gegen sich selbst war, mußte eingestehen, daß wir nichts Besseres verdient hatten. Denn wir hatten dieses Land überfallen und verwüstet, den Krieg verloren, dafür mußten wir büßen"?“

– Klaus-Dietmar Henke in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04. März 2004

Zum Inhalt

Der Autor, Jahrgang 1920, kommt unmittelbar nach dem im Jahre 1938 abgelegten Abitur zum Arbeits- und Wehrdienst. Er erlebt den Polenfeldzug, wird anschließend zum Artillerieoffizier ausgebildet und nimmt vom ersten bis zum letzten Tag am Kriegsgeschehen gegen die Sowjetunion teil.

Das Werk, niedergeschrieben in den neunziger Jahren, beginnt Anfang Mai 1945 mit der Kapitulation, die der Autor im jetzigen Tschechien erlebt. Seine Flucht scheitert an der Moldau und mündet in russischer Gefangenschaft, die nicht weniger als 8 1/2 Jahre dauern sollte. Das erste Gefangenenjahr lässt sich mit viel Glück ohne gesundheitliche Schäden überstehen. Es folgen die Jahre in diversen Lagern, wie sie von Hunderttausenden deutscher Kriegesgefangener in Russland erlebt worden sind.

Im Frühjahr 1949, als sich die Repatriierung aller deutschen Kriegsgefangenen abzeichnet, trifft den Autor ein folgenschwerer Schicksalsschlag: wegen einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem russischen Vorarbeiter, der als „Schläger“ bekannt war, wird er in einem aufwändigen Strafverfahren, in dem der „Angeklagte“ nie eine Chance hatte, zu 10 Jahren Zwangsarbeit in einem Besserungs-Arbeitslager verurteilt.

Das danach im „Archipel GULag“ durchlittene Jahr liefert mit seiner ungewöhnlichen Erlebnisdichte den Höhepunkt des Buches. Die Rückkehr aus dem GULag in ein deutsches Kriegsgefangenenlager und eine funktionierende Paketverbindung mit der Heimat erleichtern den Wiedereintritt in ein normales Leben. Mit der bewegenden Schilderung der Heimkehr in eine intakt gebliebene Familie erreicht das Werk seinen Abschluß.
...

Der Verfasser ist bemüht, durch detailgenaue Schilderung unter bewusstem Vermeiden jeglicher emotionaler Verzerrung - eine besondere Leistung - der Wahrheit möglichst nahe zu kommen. Das ist dem Autor auf Grund des zeitlichen Abstandes von fast einem halben Jahrhundert und der in dieser Zeit verwirklichten und nachgeholten Lebensziele in…

Schlagworte

Russische Kriegsgefangenschaft, Archipel GULag, Zwangsarbeit, Kasachstan, Karabas, Stalinogorsk, Autobiografie, Lebenserinnerungen, 1945, Russland

  • Schriftenreihe
    Lebenserinnerungen
  • ISSN
    1437-7861
  • Band
    54

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