Herbert Elzer - Versöhnungskurs statt Volkstumskampf: Das Deutsche Büro für Friedensfragen und das Saarland (1947–1950)

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Über das Buch

Zum Inhalt

Das Deutsche Büro für Friedensfragen in Stuttgart war eine Einrichtung der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland und hatte die Aufgabe, Material für Verhandlungen über einen Friedensvertrag zu sammeln. Indessen ging der Ehrgeiz des Büros weit darüber hinaus: Konzepte für Deutschlands Zukunft zu ersinnen. In der Saarfrage tat dies mit Gustav Strohm ein intimer Sachkenner und Ex-Diplomat. Strohm setzte alles daran, seinen „Saar-Kompromiss“ zu realisieren, der eine Fortdauer der französisch-saarländischen Wirtschaftsunion bei politischer Zugehörigkeit des Saarlands zu Deutschland vorsah.

Zunächst beobachtete das DBfF die ergebnislosen Saarverhandlungen bei den Konferenzen der alliierten Außenminister. Sodann verfolgte es, wie die französische Besatzungsmacht einen von Deutschland abgespaltenen, auf Paris fixierten Saarstaat gründete. Am wichtigsten war dabei die neue Verfassung des Saarlands, die in ihrer von Frankreich diktierten Präambel die Trennung von Deutschland verkündete. Eine Wirtschaftsunion mit dem Saarland sollte Paris die Kontrolle über Kohle und Stahl an der Saar gewährleisten. Strohm schwebte eine internationale Verflechtung der Montanindustrie vor, denn seit 1948 zeichneten sich ökonomische Probleme in der Wirtschaftsunion ab.

In der Innenpolitik schlug die Saarregierung einen harten Kurs gegen vermeintliche Kritiker ein und erzeugte ein Klima der Angst vor Schikanen und Ausweisung. Strohm knüpfte ein dichtes Netzwerk von Informanten, um Näheres über die Verhältnisse an der Saar in Erfahrung zu bringen und Repressalien wirksam begegnen zu können. Der aus Saarbrücken stammende Politiker und Industrielle Fritz Hellwig ragte dabei als enger Mitstreiter heraus. Der Völklinger Stahlkonzern Röchling half nicht nur finanziell. Strohm versorgte deutsche Behörden auftragsgemäß mit Informationen zur Saarfrage, arbeitete aber auch mit anspruchsvollen Medien wie dem „Europa-Archiv“ sowie mit der Hamburger Forschungsstelle für…

Schlagworte

Zeitgeschichte, Saarfrage, Nachkriegsdeutschland, Deutsch-französische Beziehungen, Saarverfassung, Wirtschaftsanschluss, Demokratiedefizit, Fritz Eberhard, Volkstumskampf, Saarland, Gustav Strohm, Fritz Hellwig, Heinz Braun, Deutsches Büro für Friedensfragen, Präambel

  • Autor*in
    Herbert Elzer
  • Seiten
    800
  • Jahr
    Hamburg 2020
  • ISBN
    978-3-339-11182-1
  • Schriftenreihe
    Studien zur Zeitgeschichte
  • ISSN
    1435-6635
  • Band
    114
  • Fachbereich
    Geisteswissenschaft

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