Stephan Raum - Wirtschaftsordnung und Bankensystem
Die Geschäftspolitik der bayerischen Sparkassen und ihre Entwicklung zu Universalkreditinstituten (1900-1933)
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Über das Buch
Rezension
„[...] Erstaunlich ist jedoch Raums These, dass Bayerns Sparkassen die schwierigen Rahmenbedingungen erstaunlich gut meistern und ihre Marktposition in der Kreditwirtschaft verbessern konnten. Ein solcher Befund lässt sich keineswegs für andere Segmente der deutschen Kreditwirtschaft in dieser Zeit feststellen. [...]“
– Harald Wixforth, Technische Universtität Dresden in: H-Soz-u-Kult, 19.07.2002
Zum Inhalt
Die Marktordnung unseres Wirtschaftssystems besteht aus zwei Sektoren: einem privatwirtschaftlichen und einem öffentlichen Sektor. Zwar besteht in der Ausgestaltung der Kombination zwischen diesen beiden Sektoren eine Vielzahl von Möglichkeiten, dennoch verengt sich die derzeitig Privatisierungsdiskussion auf die Ansicht, dass öffentliche Unternehmen nicht mit einer marktwirtschaftlichen Ordnung zu vereinbaren seien.
Nun sind Sparkassen und Landesbanken mit Sicherheit weder staatliche Monopolunternehmen noch operieren sie in staatlich geschützten Wirtschaftsbereichen. Sie unterliegen vielmehr zweifellos in vollem Umfang dem Wettbewerb an den Finanzmärkten und müssen sich am Bedarf ihrer Kunden orientieren. Die Struktur der Sparkassenorganisation ist dabei von Anfang an durch das „magische Fünfeck“ - kommunale Bindung, Gemeinwohlorientierung, dezentrale Unternehmensverantwortung, Regionalprinzip und Zusammenarbeit im Verbund - gekennzeichnet. Während aber die Sparkasse in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung eine sehr eingeschränkte Geschäftstätigkeit ausübten, ist es mittlerweile unbestritten, dass die heutigen Kreditinstitute aufgrund ihres umfassenden Marktauftritts zu Recht als Universalkreditinstitute gelten. Vor diesem Hintergrund analysiert der Autor am Beispiel der bayerischen Sparkassen, warum und wie es zu dieser Entwicklung der Sparkassen zu universalen Dienstleistern kam und welche Folgen dies für die wirtschaftliche Entwicklung der untersuchten Region hatte.
Aus der Analyse der Sparkassengeschichte ergeben sich zwar noch keine Musterlösungen oder Handlungsanweisungen für künftige Entscheidungsprozesse, wohl aber ein großer Vorrat an Befunden, Erfahrungen und Verhaltensmustern für ein mögliches zukünftiges Handeln. So zeigt gerade die Vergangenheit, dass eine Bankenlandschaft ohne die kreditwirtschaftliche Versorgung in der Fläche zu einer entscheidenden Unterversorgung von vielen privaten Haushalten und weiten Teilen des…
Schlagworte
Sparkasse, Privatisierung, Öffentlicher Auftrag, Regionalprinzip, Bayern, Kreditwesen, Betriebswirtschaftslehre, Bankensystem
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FachdisziplinSpezielle Betriebswirtschaftslehren
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SchriftenreiheSchriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis
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ISSN1437-787X
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Band112
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