Clara Kemme - Between Tribute and Treaty: Implementing the Law of Nations in South and Southeast Asia, c. 1500–1900

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Über das Buch

- in englischer Sprache -

Rezension

„[...] Kemme makes an excellent contribution to rethinking the global order. However, for legal historians of international law, imperial history and regional study on South and Southeast Asia, there is still open space for intercultural dialogues.“

– Fupeng Li in: Rechtsgeschichte – Legal History, Rg 26 (2018)

Zum Inhalt

Wie wurde das europäische Völkerrecht zu einer weltweit geltenden normativen Ordnung? Der Zusammenhang von Kolonialismus und Völkerrecht wird immer häufiger thematisiert. Bisher wurde die Geschichte des Völkerrechts überwiegend aus einer ideengeschichtlichen Perspektive betrachtet. Juristische Schriften europäischer Gelehrter waren die Grundlage der meisten Studien. Der ideengeschichtliche Kontext reicht jedoch nicht aus, um die politischen, kulturellen und ökonomischen Folgen zu erklären, die die Ausweitung europäischer Rechtsnormen auf andere Regionen der Welt nach sich zogen. Dazu müssen die komplexen Beziehungen zwischen den europäischen Mächten und den außereuropäischen Herrschaftsgebieten im Kontext der Kolonialgeschichte untersucht werden.

Ein äußerst ergiebiges Untersuchungsgebiet sind in diesem Zusammenhang Süd- und Südostasien, wo im Laufe der Geschichte viele normative Ordnungen aufeinander trafen. Islamische Reiche, hinduistische Königreiche, das chinesische Reich und die europäischen Handelskompagnien, die im Namen des britischen und des niederländischen Staates mit außereuropäischen Herrschaften verhandelten, unterhielten diplomatische Beziehungen miteinander. Verschiedene normative Ordnungen koexistierten, bis sich im neunzehnten Jahrhundert das Machtverhältnis zugunsten der Europäer änderte. Bis dahin fanden Elemente von verschiedenen Ordnungen Eingang in das Gewohnheitsrecht, das die Beziehungen zwischen den Europäern und den indigenen Herrschaftsgebieten regelte. In der Folge setzten die Europäer zunehmend ihre Normen durch und de-legitimierten die Autorität der indigenen Herrscher.

Der völkerrechtliche Begriff der Souveränität ist zentral für diese Untersuchung. Im Kontext des Imperialismus fand er eine verschiedene Anwendung mit Bezug auf das Verhältnis europäischer Staaten untereinander und auf ihr Verhältnis zu Herrschaftsgebieten in Süd- und Südostasien. Für diese brachte das einen Verlust von Hoheitsrechten im Inneren…

Schlagworte

Geschichte, Völkerrecht, Internationales Recht, Kolonialismus, Imperialismus, Asien, Indien, Diplomatie, Verträge, Souveränität, Südostasien, Normative Ordnungen, History, International Law, Law of Nations, Empire, British India, Netherlands East Indies, Treaty, Sovereignty, Native States, Diplomacy, World Orders

  • Fachdisziplin
    Rechtsmethodik, Rechtsphilosophie & Rechtsgeschichte
  • Schriftenreihe
    Rechtsgeschichtliche Studien
  • ISSN
    1617-9919
  • Band
    75

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