Angelika Schweizer - Juristische Bemäntelung rassenideologischen Unrechts gegenüber „deutschblütig“-jüdischen Mischehen

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Über das Buch

Rezension

„[...] Insgesamt kann die Verfasserin überzeugend darstellen, dass der Mensch eine Ideologie als Medium der Welterklärung in politischem Kalkül als Steuerungssystem der Gesellschaft instrumentalisieren kann, um unter dem Deckmantel scheinbarer Rechtfertigung intendierte Zielvorstellungen von eigener Reinheit und damit verbundener Entfernung des abweichenden Anderen zu verwirklichen, wobei sie in der Chronologie der rassenideologisch begründeten Verfolgungspraxis der Mischehen während der nationalsozialistisch bestimmten Zeit des Deutschen Reiches eine sukzessive Intensivierung diagnostizieren kann.“

– Gerhard Köbler in: Zeitschrift integrativer europäischer Rechtsgeschichte, ZIER 11 (2021) 79. IT

Zum Inhalt

Das rechtshistorische Werk gibt einen interessanten Einblick in die Rechtsetzung und Rechtsanwendung zu Zeiten des Nationalsozialismus’. Insbesondere der Bereich des Eherechts nimmt einen großen Teil der Arbeit ein, wobei auch andere Teilgebiete des Zivilrechts, sowie auch das Strafrecht berührt werden. Auch die Themengebiete des Antisemitismus’, der Rassenideologie, sowie die Schlüsselrolle Hitlers werden thematisiert. Diese stellten die Basis der damaligen Vorgehensweise dar.

Im Vordergrund der Untersuchung stehen speziell „deutschblütig“-jüdische Mischehen nach der Kategorisierung im nationalsozialistischen Staat. Im Verlauf der Untersuchung finden sich auch einzelne Fallbeispiele, die das Leben und die Probleme in einer solchen Mischehe darstellen, mit welchen sich Betroffene konfrontiert sahen. Es gab nicht nur umfassende gesetzliche Regelungen, auch faktische Maßnahmen beeinträchtigten das Leben Betroffener. Untersucht werden sowohl der voreheliche Bereich, die Zeit während einer Ehe, sowie auch der Bereich nach Beendigung einer Ehe. Ein die Studie durchziehender Aspekt ist dabei die Durchsetzung der Rassenideologie mithilfe des Rechts. Es wird dargestellt, auf welchem Weg der nationalsozialistische Staat Eingriffe in den persönlichen Bereich der Ehe vornahm, welche äußerst schwerwiegende Folgen für die Betroffenen nach sich zogen, die bis zum Tod führen konnten. Es wurden nicht nur neue Normen festgesetzt, sondern auch die Auslegung bereits bestehender Gesetze und deren Wandel spielte eine große Rolle. [...]

Schlagworte

Rechtsgeschichte, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Rassenideologie, Eherecht, Mischehen, deutschblütig, Antisemitismus, Nationalsozialistischer Staat

  • Fachdisziplin
    Rechtsmethodik, Rechtsphilosophie & Rechtsgeschichte
  • Schriftenreihe
    Rechtsgeschichtliche Studien
  • ISSN
    1617-9919
  • Band
    88

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