Volker Langhirt - Psychoanalytisch-pädagogische Untersuchungen zur Scham bei Kindern und Jugendlichen vor dem Hintergrund von Trennungs-/ Scheidungserfahrungen

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Über das Buch

Rezension

„[...] kritisiert Langhirt zurecht die zunehmende „Empirisierung“ der Pädagogik [...] und fordert eine – in der Tat erforderliche – offensivere Auseinandersetzung der Pädagogik mit der Scham.

Sehr wichtig bleibt auch sein Credo, die Scham zu enttabuisieren, öffentlich zu diskutieren und als kostbare Ressource in Therapie und pädagogischem Handeln zu betrachten.“

– Elisabeth Vanderheiden in: socialnet Rezensionen, 04.12.2012

Zum Inhalt

Jahrelang führte die Auseinandersetzung innerhalb der Pädagogik und der Kinderanalyse mit der Scham ein Schattendasein. Sie wurde als Widerstand gegen sexuelle Strebungen oder als Disziplinarmaßnahme der Erziehung in Form von Beschämungen thematisiert. Studien im Bereich der Schulpädagogik dokumentieren, dass solche Erziehungsmittel durchaus heute noch aktuell sind, wenn auch wesentlich subtiler.

Es gestaltet sich äußerst schwierig, in Untersuchungen dem Schamaffekt näher zu kommen und seine prozesshafte Wirkungsweise in in der jeweiligen Lebensgeschichte des Kindes oder des Jugendlichen zu beschreiben. Die Scham hat eine gewissermaßen ansteckende Wirkung und die Auseinandersetzung mit ihr setzt die eigene Reflexion mit sich und der eigenen Scham voraus.

Die Scham als „ständiger Begleiter“ beeinflusst das psychische System und ist entscheidend für das Selbstbild und den Aufbau der Beziehungen. Vor allem im Bereich der Pädagogik und Kinderpsychotherapie ist die Scham ein wichtiges Diagnostikum der weiteren Entwicklung. So ist verwunderlich, dass die Pädagogik und die Kinderpsychoanalyse die Scham kaum aus ihrer oftmals verborgenen Nische herausholten. Noch immer ist der negative und anrüchige Ruf der Scham vorherrschend.

Vor dem Hintergrund von Trennungs-/ Scheidungserlebnissen von Kindern und Jugendlichen wird die Scham in ihrem Wesen und ihrer Funktion untersucht. Die Kinderpsychoanalyse bietet durch ihre Techniken der Gegenübertragung, des enactments u.a. die Möglichkeit, diese Prozesse in der therapeutischen Situation dem forschenden Blick zu unterziehen.

In der Studie wird versucht, anhand ausführlicher kasuistischer Falldarstellungen das prozesshafte und individuelle Geschehen des Schamaffekts in der Entwicklung der Kinder oder Jugendlichen darzustellen. Dabei war der leitende Gedanke, an alte Forschungstraditionen anzuschließen. Die Kasuisitik war insbesondere in der Blütezeit der psychoanalytischen Pädagogik…

Schlagworte

Scham, Psychoanalytische Pädagogik, Kinderanalyse, Kasuistik, Scheidung, Trennung, Kinderpsychotherapie, Sonderheilpädagogik, Analytische Psychotherapie, Scheidungserfahrung

  • Fachdisziplin
    Schulpädagogik
  • Schriftenreihe
    Schriften zur pädagogischen Psychologie
  • ISSN
    1610-0743
  • Band
    54

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