Stefan Wolkenfeld - August Wilhelm Ambros‘ „Geschichte der Musik“: die Professionalisierung der historischen Musikwissenschaft im 19. Jahrhundert
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Über das Buch
Zum Inhalt
August Wilhelm Ambros (1816–1876) gehört zu den Begründern des universitären Fachs Musikwissenschaft und war maßgeblich an der institutionellen Konstituierung des Faches beteiligt. Seine „Geschichte der Musik“ gehört zu den Schlüsselwerken der Musikwissenschaft. Leider ist das Wissen über Ambros und sein Verdienst heute in den Hintergrund getreten, während Zeitgenossen wie Hanslick und Adler fest im Bewusstsein der Musikwissenschaft verankert sind
Ambros war der erste professionelle deutschsprachige Musikhistoriker des 19. Jahrhunderts. Seine „Geschichte der Musik“ ist keine literarische, für den Laien bestimmte Arbeit. Seine Konzeption war vielmehr darauf ausgerichtet, eine an den methodischen Maßstäben der Geschichtswissenschaft messbare Musikgeschichte zu schreiben. Sie zielt – darauf besteht Ambros explizit – auf eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt ab.
Da er sich mit diesem Vorhaben auf ein Gebiet begab, das von dem in der Entstehung begriffenen Fach Musikwissenschaft noch nicht abgedeckt wurde, musste Ambros sich sowohl seine philosophische als auch methodische Konzeption völlig neu erarbeiten. Indem Ambros auf die Ansätze seiner Nachbardisziplinen wie der Kunstgeschichte oder der Rechtswissenschaft zurückgriff, entstand eine neuartige Herangehensweise historischer Musikgeschichtsforschung.
Vorbilder und Anregungen für die methodische Konzeption und Ausgestaltung der Geschichte der Musik fand Ambros in den kunsthistorischen Übersichtswerken seiner Zeit (u.a. Schnaase, Springer, Kugler), aber auch in den Denkschemata und Methoden der Historische Schule des Rechts (Savigny). Um darzustellen „wie es eigentlich gewesen“, musste auch in der Musikgeschichtsschreibung Quellenforschung und -kritik (nicht das Kompilieren vorhandener Texte) die Basis wissenschaftlichen Arbeitens werden. Die beeindruckende Zahl der von Ambros gesammelten und übertragenen Quellen wurde die wichtige Grundlage seiner…
Schlagworte
Musikgeschichte, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft, Davidsbund, Ästhetik, Historismus, Quellenforschung, Eduard Hanslick, 19. Jahrhundert, Historische Musikwissenschaft
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SchriftenreiheStudien zur Musikwissenschaft
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ISSN1613-1185
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Band25
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