Erna Pfeiffer - Aus der Rolle geFallen! Neuere lateinamerikanische Literatur zwischen Machismo und Feminismo

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Über das Buch

Rezension

„[…] Erna Pfeiffer hält sich fast ausschließlich eng an die behandelten Werke, zitiert sehr ausführlich, erspart dem Leser den sonst so häufigen Wust an schwer verdaulicher Theorie. Das imposante Literaturverzeichnis regt mit seinen 25 Seiten zu eigenen Forschungen an. […] Der Rezensent […] bekennt, das Buch nicht nur mit „inter-esse“ (im ursprünglichen Sinn des lateinischen Wortes), sondern immer wieder auch mit Gewinn gelesen zu haben. […]“

Hispanorama, 11/2009

Zum Inhalt

Lateinamerika gilt hierzulande fast stereotyp als „Kontinent der Machos“, doch bereits seit der Kolonialzeit erheben sich weibliche Gegenstimmen in literarischen Texten und im realen Leben, als diskursive Kontrapunkte, ironische Untertöne im reinen ‘Männerkonzert’. Aus der zugewiesenen Rolle zu fallen und den Fallen der Gefallsucht zu entrinnen wird zunehmend zu einem wichtigen strategischen Ansatz nicht nur in der Literatur, sondern auch in verschiedenen Ansätzen der politisch orientierten Frauenbewegung in Lateinamerika.

In diesem Band analysiert Erna Pfeiffer, Hispanistin und Lateinamerikaforscherin aus Graz, diverse Mythen und Rollenklischees, die sich um Mann- oder Frausein, um Machismo und Feminismo von Mexiko bis Argentinien herauskristallisiert haben. Images of Women in der ‘Männerliteratur’ des Mainstream werden genauso unter die Lupe genommen wie das Auf/Begehren von Frauen gegen derlei manichäistische Rollenzuschreibungen à la Heilige versus Hure, Maria contra Malinche, die sich seit der spanischen Eroberung (auch sie als ‘Vergewaltigung’ erlebt und beschrieben) in Köpfen und Texten festgesetzt haben.

Großer Raum wird im Band dem erotischen Schreiben von Lateinamerikanerinnen eingeräumt, aber auch ihren künstlerischen Aufarbeitungsversuchen von Folter, Gewalt, Rassismus und Diktatur. Im Rahmen des Konzepts vom „Neuen historischen Roman“ untersucht Erna Pfeiffer Werke, die Wege aus ‘männlich’ geprägten nationalen Diskursen und utopische Gegenmodelle suchen. Einzelanalysen zu zeitgenössischen Autorinnen wie Isabel Allende, Gioconda Belli, Carmen Boullosa, Alicia Kozameh, Dulce Mara Loynaz, Antonieta Madrid, Mara Luisa Mendoza, Michle Najlis, Mara Luisa Puga, Armona Somers sowie Erfahrungsberichte aus der reichhaltigen Übersetzerinnenpraxis von Erna Pfeiffer bzw. Ausschnitte aus Autorinneninterviews runden das Bild ab.

Themen.

Machos und ihre Mütter/Mythen Labyrinth der Zweisamkeit Auf/Begehren des Schönen…

Schlagworte

Frauenliteratur, Feminismus, Geschlechtsrollen, Lateinamerikanische Literatur, Machismo, Feminismo, Stereotypen, Romanistik, Lateinamerikanistik, Erotik, Sexualität, Isabel Allende, Gioconda Belli, Carmen Boullosa, Alicia Kozameh, Dulce María Loynaz, Antonieta Madrid, María Luisa Mendoza, Michèle Najlis, María Luisa Puga, Armonía Somers, Geschlechterforschung, Soziologie, Mexiko, Argentinien, Gender

  • Schriftenreihe
    Gender Studies – Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Geschlechterforschung
  • ISSN
    1612-5142
  • Band
    9

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