Jan Holter - Der Analphabet im Vertragsrecht

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Über das Buch

Zum Inhalt

„Papa, kannst Du nicht lesen“, „Ganze Sätze sind zu schwierig“ oder jüngst „Jeder fünfte 15-jährige Analphabet!“. Das sind nur einige Beispiele für Schlagzeilen, die sich immer wieder in Magazinen und Tageszeitungen finden. Es geht um funktionale Analphabeten in Deutschland, also um Erwachsene, die die deutsche Schriftsprache nicht beherrschen, obwohl sie eine deutsche Schule besucht haben und eigentlich das Lesen hätten lernen müssen. Nach Schätzungen, die natürlich je nach Definition des Analphabetismusbegriffs unterschiedlich ausfallen, sollen bis zu 4 Millionen Bundesbürger davon betroffen sein.

Im Anschluss an die Aufbereitung der vielschichtigen Faktenlage untersucht der Autor funktionalen Analphabetismus aus juristischer Perspektive. Vor dem Hintergrund der zentralen Frage, ob Analphabeten an Verträge mit Schriftbezug gebunden sind, wird die Anwendung der allgemeinen Grundsätze und Regelungskomplexe des deutschen Vertragsrechts auf Analphabeten diskutiert (unter anderem im Rahmen der allgemeinen Auslegungsgrundsätze, der Rechtsgeschäftslehre, der Geschäftsfähigkeit oder des AGB-Rechts). Aber auch der Diskriminierungsschutz im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes wird abgehandelt (Stichwort: Analphabetismus als Behinderung?).

Das Buch zeigt, dass - auch wenn das deutsche Vertragsrecht keine einschlägigen analphabetenspezifischen Normen enthält - mithilfe der bestehenden Regelungen für die rechtlichen Probleme, die beim Auftreten von Analphabeten im Rechtsverkehr zwangsläufig zu Tage treten, angemessenen und interessengerechte Lösungen bereitgestellt werden können. [...]

Schlagworte

Rechtswissenschaft, Analphabet, Vertragsrecht, Funktionaler Analphabetismus, Diskriminierungsschutz, Behinderung, Rechtsgeschäftslehre, Geschäftsfähigkeit, Betreuung, AGB, AGG, Auslegung, Sprachrisiko

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