Heinz Harbach - Existenz und Kontingenz – Heidegger und das Ende der soziologischen Vernunft

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Über das Buch

Zum Inhalt

Die Daseinsanalytik Martin Heideggers wurde in der Vergangenheit manchmal als ‘Anti-Soziologie‘ und als fundamentale Kritik der soziologischen Vernunft tituliert. Seit einigen Jahren kann man in den USA und einigen Ländern Europas Versuche beobachten, diese auch Fundamentalontologie genannte Schule der Philosophie für einen ’anderen‘ Anfang und eine ‘Neubesinnung‘ in der Soziologie zu nutzen.

Das Hauptwerk dieser Denkrichtung, Heideggers Sein und Zeit (1927) – von Jürgen Habermas als „das bedeutendste philosophische Ereignis seit Hegels Phänomenologie“ bezeichnet, enthält zahlreiche provokative ‘vor-soziologische‘ Thematisierungen und Konzepte, die für eine Neuorientierung der Soziologie – jenseits der Theorien des kommunikativen Handelns und der Theorie autopoietischer Systeme – fruchtbar gemacht werden könnten (z. B. Konzepte wie ’In-der-Welt-sein’, ’Man’, ’Sorge’, ’Gewissen’, ’Alltäglichkeit’, ’Verstehen’, etc.).

Vor allem liefert Sein und Zeit nach Meinung des Autors wichtige Gesichtspunkte für die Verbesserung der soziologischen Handlungstheorie.

In dieser Studie wird versucht, solche Konzepte der Daseinsanalytik herauszupräparieren, die sich für eine ‘Übersetzung‘ in die soziologische und sozialpsychologische Terminologie eignen und so ihre Fruchtbarkeit für die empirische Forschung unter Beweis stellen könnten. Das Ziel ist die Anregung von Forschungsdesigns, welche die zentralen Beobachtungen von Sein und Zeit mit bestehenden Forschungsresultaten der Soziologie in Beziehung setzen könnten. Im Mittelpunkt der einzelnen Kapitel steht dabei stets die Frage, wie diese ’Existenz-Philosophie’ jenseits der Literaturwissenschaft und der Tiefenpsychologie auch für die ’Regionalontologien’ der Sozial- und Verhaltenswissenschaften genutzt werden könnte angesichts der durchgängig behaupteten These, die Daseinsanalytik sei durch ‘Sozialitätsdefizite‘ und ’Gesellschaftsferne‘ charakterisiert, und sie sei daher für die Weiterentwicklung der…

Schlagworte

Sozialontologie, Daseinsanalytik, Martin Heidegger, Jean-Paul Sartre, Vernunft, Existenzialphilosophie, Dasein, in-der-Welt-Sein, Sorge, Angst, Tod, Eigentlichkeit, Theodor W. Adorno, Karl Löwith, Jürgen Habermas, Niklas Luhmann, Josef König, Pierre Bourdieu, Verhaltenstheorie, Peter Sloterdijk, Fundamentalontologie, Handlungstheorie, Phänomenologie, Soziologie

  • Schriftenreihe
    SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse
  • ISSN
    1435-6651
  • Band
    97

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