Miriam Y. Arani - Fotografische Selbst- und Fremdbilder von Deutschen und Polen im Reichsgau Wartheland 1939–45

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Über das Buch

In zwei Bänden
Großformat 210 x 297 mm

Auszeichnung

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis des Botschafters der Republik Polen 2008


Rezension

„[...] überzeugt [...] durch ausgezeichnete, detaillierte Kenntnisse, die auch der Dechiffrierung fotografierter Motive dienen. Die Fotos werfen dann wieder in ihrer von der Sprache nicht einzuholenden Präzision den Blick auf die Geschehnisse zurück. Insofern ist das Buch ein Beitrag zu der Debatte über Fotografien als Quellen der historischen Forschung. Dies wird durch das lesefreundliche Layout gefördert, das Abbildung und Text möglichst auf einer Seite zusammenbringt. [...]“

– Detlef Hoffmann, München in: H-Soz-u-Kult, 12.09.2009

Zum Inhalt

Das zweibändige Werk von Miriam Y. Arani ist eine gründliche Untersuchung von Fotografien als Medien der visuellen Kommunikation in der deutsch-polnischen Konfliktbeziehung während des Zweiten Weltkriegs. Erschlossen und bearbeitet wurde ein Quellenkorpus von rund 10.000 zeitgenössischen Aufnahmen aus einem von militärischen Auseinandersetzungen weitgehend verschonten Gebiet Westpolens, das dem NS-Regime während des Krieges als bevölkerungspolitisches Experimentierfeld diente. Die Fotografien und deren institutionelle Überlieferungen werden mit historischen, kunsthistorischen und soziologischen Methoden analysiert. Im Unterschied zur konventionellen Fotogeschichte werden verschiedene methodische Ansätze und erkenntnistheoretische Voraussetzungen der Analyse und Interpretation fotografischer Quellen ausführlich diskutiert.

Wer fotografierte damals unter welchen Bedingungen was wie und wozu? Wer waren die damaligen Adressaten der Bilder? Welche Aufnahmen wurden veröffentlicht und welche nicht? Mit Fragen wie diesen werden die Produktion und Distribution der fotografischen Bilder und ihre Funktionen in einem ehemaligen „Mustergau“ der Nationalsozialisten im deutsch besetzten Polen rekonstruiert. Indem sich die Studie zudem auf die nach 1945 institutionalisierten Bildgedächtnisse zweier Gesellschaften bezieht, erschließt sie das gleichermaßen medienhistorische wie bildwissenschaftliche Thema aus einer neuen, transkulturellen Perspektive. Anhand von deutschen Pressebildern, Polizeifotos, privaten Aufnahmen und Fotografien des polnischen Widerstands wird dargestellt, wie sich von 1939 bis 1945 im sog. Reichsgau Wartheland Deutsche und Polen in fotografischen Bildern sehen konnten oder mussten. Der Anhang enthält ein umfangreiches Fotografenverzeichnis. [...]

Schlagworte

Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Polenpolitik, Fotografie, Bildquellen, Interkulturelle Kommunikation, Fotogeschichte, Bildende Kunst, Bildwissenschaft, Ostsiedlung, Rassismus, Propaganda, Widerstand, Polizei, Geschichte, Geschichtsbilder, Visual Sociology, Visual History, Bildkommunikation, Pressegeschichte, Deutsches Reich, Deutsche Ostgebiete, Volksdeutsche, Polen, Deutsche Minderheit, Reichsdeutsche, Poznan, Juden, Baltendeutsche, Wolhyniendeutsche, Galiziendeutsche, Bessarabiendeutsche, Nikolai Bogner, Tadeusz Cyprian, Adam Glapa, Kazimierz Greger, Hilmar Pabel, Willy Römer, Ernst Stewner, Roman Stefan Ulatowski, Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Medienwissenschaft
  • ISSN
    1616-9336
  • Band
    19

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