Sabine Herdick - Frauen auf dem Land am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit im Rhein-Neckar-Raum

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Über das Buch

Auszeichnung

Ausgezeichnet mit dem Marburger Preis für Mittelalterliche Geschichte 2011


Rezension

„[...] Die neuen Erkenntnisse, die Herdick aus Einzelanalysen gewinnt, stellt sie schlüssig in den Gesamtkontext ihrer Darstellung.

[...] so ist es Sabine Herdick gelungen, für das 15. und 16. Jahrhundert eine umfassende Arbeit mit teilweise neuen Einsichten in die Lebenswelten von Frauen auf dem Land zu präsentieren und dabei die Zäsur der Reformation besonders zu berücksichtigen.“

– Sabine Veits-Falk in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, MIÖG 2/2013

Zum Inhalt

Die Lebenswelt von Frauen auf dem Land in einem größeren Raum war bislang ein eher vernachlässigtes Forschungsgebiet. Die Geschichte von Frauen wurde bisher eher nach einzelnen Personengruppen (Städterinnen, Fürstinnen, Beginen usw.) oder besonderen Aspekten (Schwangerschaft, Hexen, Prostitution usw.) untersucht. Lange ging man davon aus, so leichteren Zugriff auf eine ausreichende Quellenbasis zu haben. Die Aussagen in dieser Studie stützen sich auf eine breite Quellenbasis: sowohl unpublizierte Archivalien als auch bereits bekannte Quelleneditionen nicht nur von Urkunden boten eine reiche Ausbeute, um Aussagen zur Lebenswelt von Frauen auf dem Land treffen zu können. Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf die Frage, welche Auswirkungen Reformation bzw. Konfessionalisierung für die Lebenswelt von Frauen hatte.

Das Werk nähert sich der Lebenswelt von Frauen dabei von zwei Seiten. Zum einen wird der familiäre Rahmen dargestellt. Neben der Erziehung von Mädchen, der Tätigkeit als Magd in fremden Haushalten, der Partnerwahl, Werbung und Eheschließung, der Arbeitsteilung zwischen den Ehepartnern, das Scheitern von Ehen und den daraus folgenden finanziellen Auseinandersetzungen, wird auch die Rolle von Frauen als Mütter und ihre Lebenssituation als Witwen und im Alter untersucht. In einem zweiten Hauptteil werden Frauen in ihrer Rolle im öffentlichen Leben dargestellt. Die Bedeutung der Leibeigenschaft für die bäuerliche Bevölkerung steht einem Kapitel über die adligen Frauen im Rhein-Neckar-Raum gegenüber. Großen Raum nimmt die Darstellung von Besitz und Erbrecht von Frauen ein, wobei sowohl die Rechte von Frauen gegenüber ihren männlichen Verwandten untersucht werden als auch ihre Stellung in der angeheirateten Familie. Abgeschlossen wird das Buch mit der Darstellung der Rolle, die Frauen in zivilrechtlichen Auseinandersetzungen spielen konnten. Die Ergebnisse der Einzelanalysen erzeugen in der Zusammenschau ein Bild der Lebenswelt von Frauen auf dem…

Schlagworte

Mittelalterliche Geschichte, Vor- und Frühgeschichte, Volkskunde, Frauen, Reformation, Konfessionalisierung, Rechtsgeschichte, Leibeigenschaft, Alter, Ehe, Erbrecht, Adel, Kulturgeschichte, Rhein-Neckar-Raum

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Kulturgeschichte
  • ISSN
    1862-7277
  • Band
    23

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