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Gabriela Seitz-Hoffmann - Gesundheit als Dimension des Politischen

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Über das Buch

Rezension

„[...] Wer sich ernsthaft mit den Strukturen des deutschen Gesundheitssystems beschäftigen möchte, kann zum Einstieg und zur ersten Vertiefung in das Thema auf diese Publikation zurückgreifen. [...]“

– Alexander Brandenburg in: socialnet Rezensionen, 27.05.2016

Zum Inhalt

Die Autorin beschreibt die wichtige Aufgabe der Steuerung des deutschen Gesundheitssystems. Dabei werden die Komplexität und Verflechtung der unterschiedlichen Akteure und auch die ökonomischen Aspekte dargestellt. Deutlich wird die Verantwortung der Politik auch außerhalb des Gesundheitssystems herausgestellt. Beispielgebend in den Bereichen der Sozialstaatlichkeit, der Erziehung, im Lebensmittelbereich und in der Umweltpolitik werden die Pflichten zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvermeidung für die Bürgerinnen und Bürger beschrieben. Die Pflichten der Politik enden bei den Freiheitsrechten der Menschen.

Fazit: Die Politik kann einen gesunden Lebensstil empfehlen, Schulungen anbieten, sportliche Aktivitäten fördern, sie kann aber umgekehrt keine gesunde Lebensweise fordern, oder sogar ungesundes Leben bestrafen. Staatliche Stellen müssen entsprechende Angebote machen, die Bürger und die Bürgerinnen müssen sie aber nicht annehmen. Es gibt den Auftrag an die Politik, die Gesundheit zu fördern und zu schützen. Der Mensch hat die Freiheit, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Ist es akzeptabel, wenn er sich selbst schädigt, wenn doch die Unvernunft dem solidarischen Gesundheitssystem Kosten verursacht? Das ist ein Spagat, den die Gesellschaft gemeinsam schaffen sollte.

Die Aufmerksamkeit gilt zunächst der Klärung der Frage, was Gesundheit eigentlich ist. Unstrittig ist, dass Gesundheit so etwas wie „Wohlfühlen“ meint, also den Einklang von Psyche und Physis. Nur scheinbar einfacher ist die Definition des Gegenteils, der Krankheit. Auch das lässt sich nicht eindeutig definieren. Mancher fühlt sich krank, obwohl kein Arzt etwas finden kann. Ein anderer fühlt sich gesund und durch eine Routine-Untersuchung wird eine schwere Krankheit entdeckt. Gibt es also absolut gesunde Menschen überhaupt? Behaupten die Menschen, sie seien gesund, weil Krankheit als Makel empfunden wird? Können Philosophen wie Platon, Kant und…

Schlagworte

Gesundheit, Gesundheitssystem, Gesundheitspolitik, Philosophie, Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche, Platon, Sozialstaat, Daseinsvorsorge, Ernährung, Umweltschutz, Gesundheitsförderung

  • Schriftenreihe
    POLITICA – Schriftenreihe zur politischen Wissenschaft
  • ISSN
    1435-6643
  • Band
    104

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